Reinstetten / sz Die Serie des SV Reinstetten ist gerissen: Nach neun Spielen ohne Niederlage in der Landesliga hieß es nun 0:5 gegen den FC Albstadt. Eine Niederlage, die auch in der Höhe verdient war, weil beim SVR überhaupt nichts lief.
Von unserem Redakteur Tobias Kestin
Es gibt Tage, an denen einfach überhaupt nichts zusammenläuft. An denen dem Torwart der Ball blöd über den Schlappen ins Tor springt (33.), an denen Serdar Erdinc beim Pass den Schiedsrichter trifft (85.), an denen Andreas Mayer nur den Pfosten trifft (14.), an denen selbst der Platz katastrophal ist.
Am 15. Spieltag der Landesliga gegen den FC 07 Albstadt ist beim SV Reinstetten wirklich alles zusammen gekommen. 90 Minuten Probleme, die für alle Mannschaften der Landesliga gereicht hätten. „Katastrophe. Heute hat einfach nicht zusammengepasst", sagte so auch Spielertrainer Andreas Mayer nach dem Spiel.
In den 90 Minuten vorher hat er nichts von seiner Mannschaft gesehen, in der ersten Halbzeit gab es quasi keinen Pass, der über mehr als zwei Stationen ging, immer wieder trafen die Reinstetter die Albstädter an. So dauerte es nur acht Minuten und zwei Hundertprozentige in der Anfangsphase, bis Kevin Dicklhuber das erste Tor erzielte: Mit mehreren Körpertäuschungen spielte er die SVR-Abwehr samt Torwart Paul Warkentin schwindelig und schob locker ein.
Danach folgen weitere dicke FCA-Chancen, die allesamt nichts eingebracht haben. Die Reinstetter bilden eigentlich nur die Kulisse für die um einiges stärkere Spiel der Gäste. In der 15. Minute gab es dann die einzige gute Chance der Reinstetter: Michael Schmid setzt sich auf rechts durch, spielt zurück an die Strafraumgrenze auf Andreas Mayer, der seinen Gegenspieler ordentlich aussteigen lässt, um dann nur den Pfosten zu treffen.
Kurz danach scheinen sich die Reinstetter aufzuraffen und kommen näher an des Gegners Strafraum. Aber die zahlreichen Fehlpässe aus dem Mittelfeld setzen sich auch dort fort. Die „Drangphase" wurde ja unterbrochen, als der Schiedsrichter Malik kurz vor dem SVR-Strafraum auf Freistoß entscheidet. Michael Mauthe trat an und netzt in großer Manier ein. 0:2 in der 26. Minute.
In der 33. Minute dann die Szene, die all das Pech und die Mannschaftsleistung auf den Punkt bringt: Der überragende Dicklhuber passt aus der eigenen Hälfte in Richtung Strafraum, aber kein Spieler kommt ran. Der Ball rollt auf Warkentin zu, das Leder verspringt noch mal auf dem holprigen Geläuf und Warketin bekommt den Ball nicht unter Kontrolle, das 0:3 (33.). Doof sah es aus, aber das kann jedem Torwart passieren. Sie sieht's auch der Trainer: „Warketin hat in vielen Spielen die Punkte festgehalten, da kann so etwas auch mal passieren."
Tokmak fliegt vom Platz
In der 35. Minute schwächt Özkan Tokmak den SVR, als er wegen Nachtretens mit Rot vom Platz fliegt. Danach lief gar nichts mehr, Dicklhuber markiert sein drittes Tor in der Nachspielzeit. In der 52. Minute folgt wieder ein dummes Ding: Der SVR-Verteidiger rutscht beim Rückpass aus, Yannick Spohn steht alleine vor dem Torwart underzielt das 5:0 für die Albstädter. Danach geht es mit angezogener Handbremse weiter, aber Albstadt hätte höher gewinnen können.
Der SVR-Trainer war dementsprechend bedient: „Da wird es noch ein paar böse Worte geben", kündigt er an. Er habe seine Spieler schon im Abschlusstraining gewarnt, dass sie gegen Albstadt nicht locker, flockig gewinnen können. „Einige meiner Spieler sind abgehoben, haben gedacht, dass wir oben mitspielen könnten. Das hat sie auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht", sagt Mayer. Denn für ihn gibt es nur den Klassenkampf, 44, 45 Punkte müsse man für den Klassenerhalt haben.
(Erschienen: 14.11.2010 17:45)