Thomas Hürner

Journalist und Autor, München

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Adulescens veröffentlichen erstes Album

Foto: Johannes Zobel

Die Aichacher Band Adulescens startet durch: Am Freitag veröffentlicht sie ihr erstes Album „Ataxia" und beginnen eine Tour - ganz ohne Lautsprecher. Von Thomas Hürner

Wo sind wir hier? Und sind wir hier richtig? Diese Fragen möchte die Aichacher Pop-Band Adulescens in ihrem ersten Album „Ataxia" beantworten. Wenn die Leute die Platte anhören, sollen sie abschalten, zu ihrem Inneren finden und für einen Moment lang die Probleme dieser Welt anders wahrnehmen können.

Ambitionierte Ziele, die sich die fünf Jungs aus dem Wittelsbacher-Land gesteckt haben. Johannes Wallner, Florian Strandl, Maximilian Wörle, Maximilian Wallner und Michael Schlickenrieder haben drei Jahre an dem Album gearbeitet. Am Freitag erscheint es nun beim Berliner Label „ListenCollective". Aus diesem Anlass geben Adulescens am selben Tag ein Releasekonzert in der Musikkantine Augsburg. „Es ist schön, dass sich die ganze Arbeit endlich auszahlt", freut sich Schlagzeuger und Sänger Wörle.

Besucher der Tour hören die Musik über Kopfhörer

Bereits seit 2009 besteht die Band in dieser Konstellation, gemeinsam haben die fünf Jungs einen musikalischen Reifeprozess durchlebt. „Wir haben unsere individuellen Elemente über die Jahre zu etwas Neuem verschmelzen lassen", erklärt Gitarrist Schlickenrieder und fügt hinzu: „Es hat Vorteile, wenn die Bandmitglieder unterschiedlich sind." Früher spielten Adulescens Indie-Musik, heute beschreiben sie sich am ehesten als Pop-Band.

Aufgeschlossen für Neues und Ungewöhnliches ist die Band ohnehin, für die anstehende Album-Tour hat sie sich ein innovatives Konzept einfallen lassen: Die Klänge ertönen dann nicht wie sonst üblich über massive Lautsprecherboxen, sondern über Kopfhörer, die jeder Besucher tragen wird. „Wir versprechen uns davon besseren Sound und ein stimmigeres Gefühl", sagt Schlickenrieder. Adulescens touren bis Ende des Jahres durch ganz Deutschland, es stehen auch große Städte wie Berlin, Hamburg oder Stuttgart auf dem Plan.

Der Alltag der Band wird immer professioneller, manche Mitglieder konzentrieren sich beruflich mittlerweile nur noch auf die Karriere als Musiker. Beim Bayerischen Rundfunk waren Adulescens Mitte Oktober die „Band der Woche", ihre Songs liefen dort mehrmals täglich. Zu Kopf steigt ihnen der Ruhm aber nicht. „Darauf geben wir nicht viel, für uns stehen einfach tolle Konzerte und ein begeistertes Publikum im Mittelpunkt", sagt Wörle. Ziel sei es, die Zahl der Fans kontinuierlich zu steigern und sich national einen Namen zu machen.

Das Modular-Festival beeindruckte die Band

Bekannt in der Region sind Adulescens bereits, sie spielten schon auf dem ein oder anderen namhaften Festival. Einen Favoriten haben sie: „Vor allem das Modular in Augsburg bleibt uns in Erinnerung, da hat einfach alles gepasst", erzählt Schlickenrieder. „Egal ob Publikum, Sound oder Wetter, wir waren rundum begeistert."

Für die großen Live-Auftritte probt die Band in Obergriesbach. Dort haben Adulescens die Schlosswirtschaft gemietet und ein Studio eingerichtet. Es wird aber nicht nur musiziert. „Wir hängen da mit unseren Freunden ab und feiern auch mal Partys", sagt Schlickenrieder. Es handle sich um einen Rückzugsort, an dem die Jungs ihre Alltagssorgen vergessen und abschalten. Genau wie sie das von den Hörern ihres neuen Albums „Ataxia" gerne hätten.

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