Von Thomas Fritz
Nordkapp. Mücken ohne Ende, schlechtes Wetter, teils dichter Verkehr, der ständige Kampf gegen den eigenen Körper: Als Steffen Klitschka (47) und Holger Stoek (45) nach 30 Tagen Dauerlauf nun endlich am Nordkap ankamen, konnten sie ihr Glück selbst kaum fassen. "Das Gefühl ist nach all den Strapazen natürlich großartig", sagte Klitschka, der im südthüringischen Judenbach lebt.
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Nordkapp,Kristina Hansen, und etwa 15 einheimische Fans bereiteten den Abenteurern an der bekannten Plastik der Weltkugel einen herzlichen Empfang. Sie reichten ihnen Essen, Trinken und machten einige Schnappschüsse. Nach vielen Tagen der Einsamkeit in den weiten Skandinaviens ein ganz ungewohntes Gefühl. "Wir haben gleich ein Bier aufgemacht", sagte der Hallenser Stoek euphorisch, "und eine Flasche Sekt geköpft." Die große Party fiel jedoch aus. Bereits Stunden danach begann mit KlitschkasEhefrau Kathrin und Blindenhund Xabi, die während der Tour im umgebauten Fiat-Transporter dabei waren, die Rückreise nach Deutschland.
Am 7. Juni waren die Freunde in Oslo zum "Projekt Nordkap" aufgebrochen. 2000 km in 30 Tagen, hunderttausende Schritte, 5500 Kalorien am Tag - ein mehr als ehrgeiziges Unterfangen. Und eines, das sie bis an die Grenzen des Machbaren brachte. "Aufgeben wollten wir zwar nicht, aber durch das schlechte Wetter und meine Muskelverhärtung im Oberschenkel mussten wir zum Schluss ans Limit gehen", sagte Klitschka, dem auf einem Auge nur noch fünf Prozent Sehkraft geblieben sind.
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Nordkapp. Mücken ohne Ende, schlechtes Wetter, teils dichter Verkehr, der ständige Kampf gegen den eigenen Körper: Als Steffen Klitschka (47) und Holger Stoek (45) nach 30 Tagen Dauerlauf nun endlich am Nordkap ankamen, konnten sie ihr Glück selbst kaum fassen. "Das Gefühl ist nach all den Strapazen natürlich großartig", sagte Klitschka, der im südthüringischen Judenbach lebt.
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Nordkapp,Kristina Hansen, und etwa 15 einheimische Fans bereiteten den Abenteurern an der bekannten Plastik der Weltkugel einen herzlichen Empfang. Sie reichten ihnen Essen, Trinken und machten einige Schnappschüsse. Nach vielen Tagen der Einsamkeit in den weiten Skandinaviens ein ganz ungewohntes Gefühl. "Wir haben gleich ein Bier aufgemacht", sagte der Hallenser Stoek euphorisch, "und eine Flasche Sekt geköpft." Die große Party fiel jedoch aus. Bereits Stunden danach begann mit KlitschkasEhefrau Kathrin und Blindenhund Xabi, die während der Tour im umgebauten Fiat-Transporter dabei waren, die Rückreise nach Deutschland.
Am 7. Juni waren die Freunde in Oslo zum "Projekt Nordkap" aufgebrochen. 2000 km in 30 Tagen, hunderttausende Schritte, 5500 Kalorien am Tag - ein mehr als ehrgeiziges Unterfangen. Und eines, das sie bis an die Grenzen des Machbaren brachte. "Aufgeben wollten wir zwar nicht, aber durch das schlechte Wetter und meine Muskelverhärtung im Oberschenkel mussten wir zum Schluss ans Limit gehen", sagte Klitschka, dem auf einem Auge nur noch fünf Prozent Sehkraft geblieben sind.
In Lappland fast vom Hund gebissen
Trotzdem sammelte der Thüringer mit seinem meist vorauslaufenden Begleiter jede Menge tolle Eindrücke. Begegnungen mit gastfreundlichen Einheimischen, einem Radler-Duo aus Deutschland, das selbst zum Nordkap unterwegs war, oder das Mittsommerfest im schwedischen Sandberget.Weniger erfreulich war die ständige Mückenplage. "An Tag 11 traf es uns mit voller Wucht, als wir wie üblich einen Schlafplatz an einem Gewässer gefunden hatten", berichtet Stoek. Es half nur Flucht - und blieb nicht die einzige Nacht, die durch die Plagegeister verkürzt wurde. Bis auf eine Beinahe-Hundeattacke in Lappland gab es eher Positives von der Tierwelt des Nordens zu berichten. Elche am Straßenrand, Fische an der Angel: Es war ein Lauf zurück ins Ursprüngliche und eine Suche nach den eigenen Grenzen.Die überschritten die Extremläufer auch geografisch. Die Querung des Polarkreises an Tag 18 nach 1200 km war ein echter Höhepunkt, selbst Petrus zeigte sich gut gelaunt. "Wir hatten Sonnenschein, vierundzwanzig Grad, wenig Wind und kaum Mücken", so Stoek.Nur drei Tage später traf es sie nahe des nordschwedischen Naapari mit dem regenreichsten und dunkelsten Tag umso heftiger. Hinzu kam dichter Verkehr, eine äußerst enge Straße ohne Markierungen, auf die Klitschka jedoch nicht verzichten kann. Stoek: "Es ging wirklich nicht anders. Wir mussten für einige Kilometer ins Auto hüpfen." Den Rest der Tour legten sie wieder auf eigenen Beinen zurück, die Vorfreude auf das nahende Ende wuchs immer weiter."Ihr seid verrückt!", war eine häufige Reaktion bei Begegnungen. Aber Klitschka wollte mit der Mammut-Tour ein Zeichen für Behinderte setzen. Es ist ihm mehr als gelungen.Zum Original