Hilary Mantel gilt seit dem Erscheinen von "Wölfe" und "Falken" als Königin des Historienromans. In dem früheren Band "Brüder" erzählt sie nicht nur von der Französischen Revolution, sondern auch von ihrer eigenen Revolte.
Mit "Wölfe" und "Falken", ihren preisgekrönten Romanen über das England der Tudors, hat sich die britische Schriftstellerin Hilary Mantel Weltruhm erschrieben. Aber bereits mit "Brüder", ihrem 1992 erschienenen Roman über die Französische Revolution, verhalf sie dem Historienroman zu neuem literarischen Ansehen. Mantel entwirft in "Brüder" nicht nur ein detailreiches, farbenprächtiges Tableau des ausgehenden 18. Jahrhunderts und erzählt eine zeitlose Parabel über den schicksalhaften Sog der Macht und die Unbehaustheit der menschlichen Existenz. Wie in der Saga über den Aufstieg ihres Protagonisten Thomas Cromwell am Hofe Heinrichs VIII, verschmilzt sie bereits in "Brüder" das Politische und das Private zu einer Erzählung, die das komplizierte Netz der Intrigen ausleuchtet, das sich hinter einer Parole wie "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" verbirgt. Thomas David hat Hilary Mantel in England besucht und nicht nur zu ihrem Werk befragt, sondern auch zu ihrer ganz eigenen Revolution, von der sie in "Brüder" erzählt.