Tara Gottmann

Freie Journalistin und Fotografin, Kiel

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Einwohnerversammlung: Felm will Dörpsmobil lieber leasen statt kaufen

Bürgermeister Sönke Peter Paulsen

Von Tara Gottmann am 17. Mai 2019.


Felm. Auf der zurückliegenden Felmer Einwohnerversammlung hatten Schwedenecks Bürgermeister Sönke Peter Paulsen (CDU) und Gudrun Dorow den 2018 in Schwedeneck gegründeten Verein „Dörpsmobil im Wohld“ vorgestellt. Der Verein möchte das Carsharing-Modell mit Elektromobilität in die ländlichen Gemeinden bringen.

„Wir sind auf die Idee eingegangen, die uns Klixbülls Bürgermeister Werner Schweizer im Februar 2018 vorgestellt hat“, erklärt Paulsen. In einer Einwohnerversammlung wurde das große Interesse der Bürger deutlich: „Wir hatten 40 Teilnehmer, von denen sich fünf oder sechs aktiv bei der Entwicklung beteiligen wollten“, so Paulsen. Ende Oktober 2018 wurde zur Vereinsgründung eingeladen, ein Vorstand gewählt und die Satzung einstimmig angenommen. Doch es gibt Probleme.


Satzung des Dörpmobil-Vereins noch nicht genehmigt


„Wir sind auf die Idee eingegangen, die uns Klixbülls Bürgermeister Werner Schweizer  im Februar 2018 vorgestellt hat“, erklärt Paulsen.  In einer Einwohnerversammlung wurde das große Interesse der Bürger deutlich: „Wir hatten 40 Teilnehmer, von denen sich fünf oder sechs aktiv bei der Entwicklung beteiligen wollten“, so Paulsen. Ende Oktober 2018 wurde zur Vereinsgründung eingeladen,  ein Vorstand gewählt und die Satzung einstimmig angenommen. Doch  es gibt Probleme.

 Der Carsharing-Verein ist nach wie vor nicht im Vereinsregister eingetragen. „Das Amtsgericht in Kiel ist nicht zufrieden mit unserer Satzung. Der Mitarbeiter vermutet wohl, dass wir einen gewinnorientierten Wirtschaftsbetrieb aufbauen wollen. Doch das ist nicht unser Ziel“, erklärt Gudrun Dorow. Warum die Satzung und  deren Überarbeitung nicht genehmigt wurden, versteht die Vereinsvorsitzende nicht.


Wer haftet?


„Eigentlich wurde die Satzung eines Dörpsmobilvereins von der Westküste übernommen.“ Geld verdienen möchte der Verein nicht, nur seine Kosten decken, betonen Paulsen und Dorow. Es wurde auch überlegt, wer als Träger fungieren soll. „Entweder der Verein oder die Gemeinde. Da stellte sich auch die Frage: Wer haftet mit seinem Privatvermögen“, erklärt Paulsen. 

„Geeinigt haben wir uns für den Verein als Träger, da so Bürgerengagement vorausgesetzt und Bürgerbeteiligung benötigt wird, weg von politischen Interessen. Damit der Verein nicht direkt haftet, beschafft die Gemeinde ein Fahrzeug und stellt es dem Verein zur Verfügung.“  Entschieden wurde auch, ein Elektroauto zu leasen: „Damit fällt  eine Förderung der AktivRegion weg“,  weiß Dorow.

Der Verein möchte anderen Gemeinden im Dänischen Wohld die Möglichkeit geben, sich anzuschließen. „Eine Vereinsgründung ist nicht unkompliziert. Daher war unsere Überlegung, einen Verein zu gründen, dem man sich anschließen kann. Ihr Interesse bekundet haben bereits Lindau, Gettorf, Osdorf und nun auch Felm. Wir können anbieten, unsere Erfahrungen mit einzubringen“, meint die Vorsitzende. Paulsen ist sich sicher: „Der Individualverkehr hat ausgedient.“ Für das Carsharing mit dem Dörpsmobil werde es im Internet Listen zum Eintragen geben. 


Mitgliedsbeitrag 6 Euro plus Nutzungsgebühr


So kann jedes Mitglied nicht nur sehen, wann das Fahrzeug frei ist, sondern auch, wer wann wohin fährt. Auf diese Weise können Fahrgemeinschaften gebildet werden. Den Mitgliedsbeitrag pro Kopf gibt Dorow mit sechs Euro an. Hinzu kommt eine Nutzungsgebühr des Fahrzeugs, die bei höchstens fünf Euro liegen soll. Fahren dürfen nur Mitglieder.

Bei der Felmer Einwohnerversammlung, zu der nur zehn  Bürger kamen, wurde angekündigt, dass die Einfriedung des Regenrückhaltebeckens erneuert werden muss. Auch das Feuerwehrgerätehaus muss saniert werden. Die Kosten dafür werden auf 20.000 Euro geschätzt. 


– Quelle: https://www.shz.de/23881247 ©2019



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