Die besten Schülerzeitungen in Mecklenburg-Vorpommern werden in Bützow (Landkreis Rostock), Neukloster (Nordwestmecklenburg), Schwerin und Rostock zusammengestellt. Das haben der Jugendmedienverband Mecklenburg-Vorpommern und das Schweriner Bildungsministerium gestern bei der Siegerehrung in Neubrandenburg bekanntgegeben. Am 11. Schülerzeitungswettbewerb, der auch von den drei Regionalzeitungen im Nordosten unterstützt wird, hatten sich 34 Zeitungen von 12 Grundschulen, 8 Förderschulen, 9 Regionalen Schulen sowie 10 Gymnasien am Wettbewerb beteiligt.
Bei den Grundschulen siegten die „Rasenden Reporter" der Freien Schule Bützow vor Grundschülern aus Lüssow und Schwerin. Das Blatt „Knuutsch" der Schweriner Werner-von-Siemens-Schule gewann bei den Regionalschulen vor der „Ückeritzer Welle" und der „Gingster Welle".
Bei den Gymnasien belegten mit „What's up ISG!?" vom Innerstädtischen Gymnasium und „Scorpion" der Werkstattschule zwei Rostocker Schulen die Spitzenplätze. Entschieden hatte eine Jury, bestehend aus Journalisten, Pädagogen, Vertretern der Wettbewerbspartner und erfahrenen Schülerzeitungsmachern.
„What's up ISG!?", die von 15 Autoren und Autorinnen erstellt wird, zeichne sich „durch eine klare Sprache und spannende Themen aus", hieß es in der Laudatio. „Wir halten zusammen und unterstützen uns gegenseitig", so lautet die Antwort der Rostocker Nachwuchsredakteure auf die Frage von Lena Lukow vom Jugendmedienverband, was die Redaktion ausmache. Für die Gewinner gab es 200 Euro sowie Karten für das Volkstheater Rostock.
Zum drittplatzierten „Stichling" vom Gymnasium Friderico-Francisceum in Bad Doberan gehört Till Frömmel. Der 18-Jährige war drei Jahre lang Chefredakteur und ist zum wiederholten Male bei einer Preisverleihung des Wettbewerbs dabei. „Ich finde den Tag immer schön. Man lernt viel Neues kennen. Außerdem trifft man viele Leute immer wieder, aber natürlich auch neue", sagt der Schüler. Der „Stichling" erscheint zweimal im Schuljahr. Die Redaktion zählt 15 Mitarbeiter.
„Wir erstellen die Zeitung lehrerunabhängig", erklärt Frömmel. „Jeden Montag treffen wir uns für eine Dreiviertelstunde und besprechen alles Inhaltliche. Die Artikel entstehen dann jeweils zu Hause." Mit einem Umfang von 50 Seiten ist diese Schülerzeitung sehr umfangreich.
Auch wenn der Zwölfklässler sich zunehmend aus der Schülerzeitungsredaktion heraushält - er möchte dem Themensuchen, Recherchieren und Aufbereiten auch in Zukunft treu bleiben: „Ich möchte später im Journalismus arbeiten, es soll in Richtung Fernsehen gehen", erzählt er.
Bei den erfolgreichen „Rasenden Reportern" aus Bützow „besteht die Redaktion aus zwölf Schülern der Klassen vier bis sechs. Jeden Mittwoch kommen wir zusammen und arbeiten an der Zeitung", berichtet die Projektverantwortliche Cornelia Warnke. Dann werde recherchiert, geschrieben, Interviews geführt und mehr. Die Ideen zu Artikeln gibt Warnke vor. Doch auch die Schüler bringen sich mit Vorschlägen für die nächste Ausgabe ein.
Drei Sonderpreise wurden in diesem Jahr vergeben. Darunter war der mit 100 Euro dotierte „Sonderpreis Vielfalt und Toleranz" mit dem Themenschwerpunkt Flucht und Heimat. Fünf Schülerzeitungen erhielten ihn. Deren Redaktionen hatten sich intensiv mit der Flüchtlingsthematik auseinandergesetzt. Sie besuchten unter anderem Flüchtlinge, beteiligten sich an Spendenaktionen oder interviewten Mitschüler mit ausländischen Wurzeln, die ihre Heimat hatten verlassen müssen.
von Tara Gottmann erstellt am 13.Apr.2016 | 06:30 Uhr