Tania Volk

Freie Redaktion, Freie Journalistin, Mediengestalterin, Nonnenhorn

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Sind Denkmale unbequem? Denkmale erwerben, umbauen und umnutzen lohnt!

Sind Denkmale unbequem? Denkmale erwerben, umbauen und umnutzen lohnt!

So der Tenor der Diskussionsrunde aus Langenargen mit den Eigentümern von denkmalgeschützen Gebäuden mit der Leiterin des Langenargener Kulturamtes Vanessa Volkwein anlässlich des Tages
des offenen Denkmals im Amtshof.

Offen gesprochen auch die Worte des Amtshofbesitzers. Sein Erstkontakt mit der überraschenden Denkmalstellung des Hauses seiner Familie in jungen Jahren verlief unangenehm. Die daraus
entwickelte heutige Lösung war dann dennoch lange Zeit vor der Zeit: Nachhaltigkeit mit Erdwärme, Lehm und unbehandelten Holzböden im Hotelbereich. Heute in vielen Aspekten ein Alleinstellungsmerkmal, dazu eine Substanz von betörendem Charme.

Das einstige „Hindernis Denkmalschutz“ aus seiner Jugend hat zur Innovation inspiriert; seiner Bank dankt er für die Weitsicht und das Entgegenkommen; manch Unerwartetes und nur überregional
vorhandene Kenntnis alten Handwerkskönnens brauchten mehr Zeit und Geduld, als geplant.

Die Denkmalstellung als Schutz vor dem Abbruch sieht Ortbaumeister Michael Gonser als einzige Möglichkeit für Erhaltenswertes. Die Rechte des Eigentümers überwiegen sonst, frei zu entscheiden.
Die Einflussnahme, auch im Gemeinderat, sei sonst kaum noch möglich.

Sich frühzeitig im Planen mit dem Amt für Denkmalschutz in Kontakt zu setzen, empfiehlt Architekt Albrecht Weber, der auch für den Umbau im Amtshof verantwortlich zeichnet; je nach Zuständigkeiten können die Maßgaben recht unterschiedlich ausfallen. Barbara Winkelhausen bestätigt: Unterschiedliche Sachbearbeiter kommen zu unterschiedlichen Vorgaben. Sie selbst würde sich
dennoch erneut zum Erwerb einer denkmalgeschützten Immobilie entscheiden.

Inspirierend – zu einzigartigen Umsetzungen – sind die Gebäude für Planer und Eigentümer immer, im Ergebnis oft einigartig, wie das Denkmal selbst. (tv)

Bildunterschrift:
V. l.: Amtshofinhaber Stefan Wocher, der freie Architekt Albrecht Weber, Ortsbaumeister
Michael Gonser (in Vertretung der Gemeinde als Inhaberin des Schloss Montfort), Barbara
Winkelhausen, deren Familie ein denkmalgeschütztes Barockhaus von 1720, das
sogenannte „Gesteltzte Haus“ erworben und renoviert hat, im Gespräch mit Vanessa
Volkwein, Kulturamtsleiterin Langenargen. (Bild: tv)