Tahsin Özen

Freier Journalist, Producer Print & Web, Wien / Vienna

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Am liebsten Vanille

"Am liebsten Vanille" Reisetipp Mauritius für WIENERIN online (redaktionell gekürzte Version)

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Die Holländer hielten die Insel für verflucht und umschifften sie, die Engländer und Dänen waren offenbar weniger abergläubisch und rodeten die Ebenholzwälder des Eilands im 17. Jahrhundert restlos ab. Und weil Holzfällen damals noch schwere Knochenarbeit war, stärkte man sich am Dodo, dem flugunfähigen und leider auch sonst etwas patscherten Inselhuhn. Seine Eier überließ man den von Bord gegangenen Ratten - und besiegelte so das Schicksal des unglücklichen Vogels, der heute nur noch als Plastik oder billiger Aufdruck in jedem Souvenirladen erhältlich ist. Dort erzählt so mancher Verkäufer hinter vorgehaltener Hand gern auch, dass der Dodo in streng geheimer Mission irgendwo in Afrika aus DANN-Resten geklont und wohl schon bald wieder nach Hause gebracht wird ...

Die Entdeckung des Paradieses Auch wenn viele Reiseveranstalter mit Hochglanz-Broschüren für einen Badeurlaub unter Kokospalmen werben: Mauritius hat weit mehr als nur weiße Sandstrände und eisgekühlte Longdrinks an der Poolbar zu bieten. Schon beim Anflug auf die Insel stechen die mächtigen Felsen, Vulkane, Kraterseen und dunkelgrünen Tropenwälder ins Auge - die es dann auch zu entdecken gilt. Der sanfte Einstieg in den mauritischen Jurassic Park beginnt im Botanischen Garten Pamplemousses: Große und kleine Flughunde ziehen hier ihre Kreise über schattenspendende Urwaldriesen und begleiten den Besucher in respektabler Höhe bis zum großen Teich mit den Victoria-Seerosen, auf dessen riesigen Blättern bunte Mauritius-Sittiche aus voller Kehle um Weibchen werben.

Von betörender Schönheit sind auch die Wasserfälle von Chamarel: Rund 100 Meter stürzt sich hier der Fluss Rivière du Cap in die Tiefe. Und nur ein paar Gehminuten entfernt hat es die Natur besonders bunt getrieben: In schillernden Farben erhebt sich mitten im Wald eine prächtige Sanddüne aus dem Boden, die ihren Namen „Seven Earths" zu Recht trägt. Selbstverständlich haben auch die französische und englische Kolonialzeit ihre Spuren auf Mauritius hinterlassen, über die man vor allem in der Hauptstadt Port Louis auf sehr unterhaltsame Weise stolpern kann. In schicken Boutiquen und auf dem Markt wird beispielsweise gern französisch gesprochen, während man sich auf dem Pferderennplatz (Mauritier spielen nicht Lotto, sondern wetten auf Pferde) „very british" gibt. Kauft der Mauritier hingegen Süßes oder Pikantes wie Gâteaux piments (frittierte Knödel mit Linsen und Chilis) beim fahrenden Straßenhändler, so geschieht dies je nach originärer Abstammung auf Kreolisch, Hindi, Urdu oder auch auf Chinesisch ...

Lesen Sie auf Seite 2 wo die letzten Dinosaurier auf der Insel zu finden sind und wie man sich am besten entspannen kann ...
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