Tatsächlich: Ich fühle die kleine Kuppel, spüre, wie sich das rechte Fußgewölbe hebt. Eine kleine Offenbarung! Christiane Röttger, Ismakogie-Lehrerin in Groß-Gerau, erklärt uns vier Frauen im „Dienstagskurs" die Übung mit den festgeklebten Füßen. Wir sitzen auf Stühlen. Unsere Füße halten Bodenkontakt an drei Punkten: am Groß- und Kleinzehenballen sowie am äußeren Fersenrand. Gleichzeitig ziehen wir die Füße hoch. Die Übung unterstützt die natürliche Fußwölbung. Christiane Röttger ermuntert uns: „Das geht überall - am Schreibtisch, an der Supermarktkasse oder im Bus."
Ismakogie ist eine Methode, mit der Bewegungen im Sinne der Körperökonomie sinnvoll ausgeführt werden. Sie ist eher Work-in als Work-out: unspektakulär, ohne Hilfsmittel, aber super alltagstauglich. Vielleicht liegt es an dieser Unauffälligkeit, dass die Methode bei uns erst jetzt durchkommt. Entwickelt wurde sie bereits in den 1960er-Jahren von der Wienerin Anne Seidel. In Österreich, den Niederlanden und Frankreich gehört Ismakogie seit Jahrzehnten zum Angebot. Seidel leitete den sperrigen Begriff aus der Idee ab: „Ideale Schwingungsrhythmik der Muskeln im Alltag nach körpereigenen Ordnungsgesetzen." Dazu ein angehängtes „gie" für „Lehre".