Es muss ein sonderbares Spektakel gewesen sein: Auf einer Bühne versammelt sich eine Gruppe traditionell gekleideter Musliminnen. Vor den Augen gespannter Zuschauer und der eigens geladenen internationalen Presse beginnen sie auf ein Zeichen hin gleichzeitig, sich zu entschleiern. Vielleicht ist auch jede von ihnen einzeln aufs Podest gestiegen, hat sich das Kopftuch heruntergezogen und öffentlich erklärt, sich von der patriarchalen Tradition zu befreien und zur Emanzipation zu bekennen.
Soldaten erhalten den Befehl, sich unters Publikum zu mischen und
unverschleierte Einheimische mit Beifall und Sympathiebekundungen zum
Mitmachen zu bewegen, um die Selbstentblößungen auf der Bühne zu
unterstützen. Alles ist sorgfältig inszeniert, kein dramaturgisches
Detail dem Zufall überlassen.
Ob sich die Musliminnen nach dieser öffentlichen Zurschaustellung wohl vom männlichen Joch befreit gefühlt haben?
Zum Original