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Marokkos Rif-Region: Drei Plagen

Proteste in der nordmarokkanischen Stadt Al-Hoceima gegen Korruption und soziale Misere; Foto: Mosa'ab Elshamy/AP/dpa

Im Rifgebirge gibt es drei Plagen: Schattenwirtschaft, Einöde und ein Überschuss an Zeit. Zusammen ergeben sie die fatale Mischung, die gegenwärtig den Norden Marokkos heimsucht.

Die erste Plage erscheint genau genommen zunächst wie ein Segen. Ohne den Schmuggel beispielsweise hätte eine Region wie das Rif vielleicht gar nicht überlebt. Zigaretten, Alkohol, Kleidung oder Elektronik sind die Dinge, die Spanien in Massen hat und die man in Marokko gerne hätte. Das illegale Geschäft ist ein hartes Stück Arbeit, denn um die Waren von der einen auf die andere Seite der Grenze zu schaffen, müssen weite Strecken unter schwerer Last zurückgelegt werden. Doch ohne die anstrengenden Touren könnten sich viele Familien nicht über Wasser halten, Alternativen zum Schwarzhandel gibt es so gut wie keine.

Im Rif wird diese harte Arbeit vor allem von Frauen gemacht. Sie sind es, die sich jeden Tag auf den Weg machen in Richtung der spanischen Grenze, um in den Enklaven Ceuta und Melilla steuerfrei Waren einzukaufen, die sie dann in Marokko weiterverkaufen können.

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