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Covid-19: Wie Schulen sicher werden können

Covid-19 : Wie Schulen sicher werden können

Bisher gibt es keine klare Antwort auf die Frage, wie man ungeimpfte Kinder und Jugendliche schützt. Manches ist bekannt, manches wird vermutet, vieles ist heftig umstritten.

Mancherorts haben die Ferien bereits begonnen, in einigen Bundesländern gehen Kinder und Jugendliche in Deutschland noch zur Schule. "Normal" ist ihr dortiger Alltag aber nicht. Zweimal die Woche schieben sie sich vor dem Unterricht ein dünnes Wattestäbchen in den vorderen Bereich der Nase, tunken es in die dazugehörige Kochsalzlösung und testen sich auf das Covid-19-Virus. In geschlossenen Räumen müssen sie Mund und Nase mit Maske bedecken - Freundinnen und Freunden dürfen sie sich wenn möglich nur mit 1,5 Meter Abstand nähern. Nach den Sommerferien könnte es so weitergehen.

So sieht es zumindest die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie für die Berliner Schulen in den ersten Wochen nach den Ferien vor. In dieser Zeit sollen sie sich sogar dreimal die Woche testen. Andere Länder wollen Entscheidungen zu Masken in der Schule erst treffen, wenn das neue Schuljahr näher rückt und die Lage klarer ist.

Nach den Sommerferien zu einem klassischen Präsenzunterricht zurückzukehren, sehe er kritisch, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Wegen der Verbreitung der Sars-CoV-2-Variante Delta könnte es mancherorts wieder zu Wechselunterricht kommen, erklärte er kürzlich bei einer Online-Tagung. Das solle verhindern, dass Schulen für das Coronavirus zur "Drehscheibe in die Haushalte hinein" wird.

Aber stimmt das? Sind Schulen wirklich gefährdeter, zum Infektionscluster zu werden, als andere Orte? Wie hoch ist das Risiko, dass Kinder und Jugendliche sich während des Unterrichts mit Sars-CoV-2 infizieren? Und ist eine Infektion überhaupt so schlimm? Bei jungen Menschen verläuft die Erkrankung schließlich meist komplikationsfrei - oft sogar symptomlos.

Tatsächlich zeigen mittlerweile zahlreiche Untersuchungen, dass das Ansteckungsrisiko an Schulen nicht höher ist als an anderen Orten. In manchen Fällen scheint es sogar geringer. Zu diesem Ergebnis kommen Datenerhebungen einzelner Bundesländer. Eine Untersuchung im Raum Frankfurt am Main zwischen August und Dezember 2020 verzeichnete beispielsweise nur wenige Übertragungen innerhalb des Schulbetriebs und keine größeren Ausbrüche. Als "Infektionstreiber" könnten Schulen auf Grundlage der vorgelegten Zahlen daher nicht bezeichnet werden, heißt es in dem Bericht.

Das könnte Sie auch interessieren: Andere Länder kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Eine der größten Untersuchungen fand beispielsweise im US-amerikanischen North Carolina statt. Im Herbst 2020 analysierte die Kinderärztin und Professorin Kanecia O. Zimmerman von der Medizinischen Fakultät in Durham, North Carolina, mit ihrem Team über neun Wochen hinweg das Infektionsgeschehen bei mehr als 90 000 Schülerinnen und Schüler sowie dem Lehrpersonal. (....9

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