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Misserfolg: "Lasst euch nichts erzählen: Scheitern ist scheiße"

Als ihr Café pleite ging, musste Martina Leisten Privatinsolvenz anmelden und wurde depressiv. Eine Geschichte des Scheiterns – ohne Happy End.

Meine Eltern hatten nie viel Geld. Den Führerschein finanzierte ich mir, in dem ich in einem Supermarkt an der Kasse stand. Mit 18 fing ich an, in der Gastronomie zu arbeiten und auch während meines Studiums zur Sozialwirtin kellnerte ich in Cafés und Kneipen. Nach dem Diplom folgte ein schlecht bezahltes Praktikum nach dem anderen - und später ein ebenso schlecht bezahltes Volontariat bei einer PR-Agentur, das mir wenig Spaß machte. 2008 brach ich es ab und beschloss, mich mit einem Café selbstständig zu machen. Mit der Gastro kannte ich mich schließlich aus.

Ich entschied mich für einen Laden in Friedrichshain und erstellte zusammen mit einem Finanzberater einen Businessplan. Eine kleine Bank, die sich auf die Unterstützung junger Unternehmer spezialisiert hatte, gab mir einen Kredit von 10.000 Euro. Das war mein Startkapital. Andere Rückladen hatte ich nicht. Im Mai 2008 feierte ich dann die Eröffnung des "Frollein Palisander".(...)



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