Dana Schweiger heiratete 1995 den Schauspieler Til Schweiger. Zusammen haben die beiden vier Kinder: Valentin, Luna, Lilli und Emma. Das Paar trennte sich 2005, kurz nachdem die Familie nach Deutschland gezogen war. Im Jahr 2014 wurde die Ehe offiziell geschieden. Mit 51 Jahren hat die gebürtige US-Amerikanerin jetzt ihre Autobiografie veröffentlicht. Seit 2016 lebt Dana Schweiger mit ihrer Tochter Emma wieder in Kalifornien.
SPIEGEL: Sie verfolgen mithilfe einer App, wo sich Ihre Familienmitglieder gerade aufhalten. Sind Sie ein Kontrollfreak?
Schweiger: Nicht wirklich. Aber mit der App kann ich zum Beispiel auch von Deutschland aus sehen, was meine Jüngste gerade in Malibu macht. Das beruhigt mich, besonders wenn sie mit dem Auto unterwegs ist.
SPIEGEL: Ihre Tochter Luna war zuletzt bei "Schlag den Star" zu sehen und hat leider verloren. Ihr Vater Til Schweiger hat sie getröstet. Sie konnten bei der Aufzeichnung in Köln nicht dabei sein, denn Sie sind gerade auf Lesereise.
Schweiger: Aber ich habe mitgefiebert. Wir haben eine Familiengruppe auf WhatsApp, da haben wir alle reingeschrieben. Das hat Luna genervt, weil ein Freund von ihr uns Bilder aus dem Backstage-Bereich geschickt hat - mit Lunas Handy. Mein Sohn Valentin hat in Berlin Freunde eingeladen und sie haben die Sendung zusammen angeschaut.
SPIEGEL: Wer ist denn alles in dieser WhatsApp-Familiengruppe?
Schweiger: Meine Kinder und Til.
SPIEGEL: In Ihrem Handy haben Sie Ihren Exmann unter "Brad Pitt" eingespeichert. Warum?
Schweiger: Eine Zeitung hat ihn mal den deutschen Brad Pitt genannt. Die Headline hat er an unseren Kühlschrank in Malibu gehängt und ich habe ihn umbenannt. Wenn er mich anruft und Bekannte auf mein Handy schauen, dann sind sie im ersten Moment verwirrt und wollen wissen, was ich mit Brad Pitt zu tun habe.
SPIEGEL: In Ihrer Biografie schreiben Sie viel über Ihre Beziehung zu Ihrem Ex-Mann. War das ein Problem für ihn?
Schweiger: Auf den "Bild"-Titel "Dana Schweiger packt aus: So hat mich Til belogen und betrogen" hat er mir auf WhatsApp geschrieben, dass es mit dem gemeinsamen Fest an Weihnachten dieses Jahr nicht klappen würde. Ich habe geantwortet: Wenn ich nur früher gewusst hätte, wie einfach ich mich vor den Festlichkeiten drücken kann, dann hätte ich schon vor zwanzig Jahren eine Biografie geschrieben. In unserer Familie wird viel rumgealbert.
SPIEGEL: Wie haben Ihre Kinder auf das Buch reagiert?
Schweiger: Sie kannten den Inhalt bislang nicht, aber ich glaube nicht, dass ich da eine Genehmigung von jemandem brauche. Es geht ja um mein Leben. Lilli hat jetzt angefangen, es zu lesen. Valentin will es nicht lesen.
SPIEGEL: Er würde darin auch eine Szene finden, in der er sich über seine Schwestern ärgert, weil sie sich untereinander wegen Nichtigkeiten zanken. Sie nennen das "die Schweiger Shit Show".
Schweiger: Wir sind eine ganz normale Familie. Da gibt es genauso viel Streit und Fröhlichkeit wie in anderen Familien. Nur weil wir erfolgreich sind, heißt das nicht, dass alles perfekt ist.
SPIEGEL: Haben Sie nach der Trennung von Til Schweiger überlegt, Ihren Mädchennamen wieder anzunehmen?
Schweiger: Ja, aber es macht keinen Sinn. Meine Kinder heißen Schweiger mit Nachnamen. Ich möchte mit ihnen verbunden bleiben.
SPIEGEL: Nervt es Sie, immer nur als die Ex-Frau von Til Schweiger wahrgenommen zu werden?
Schweiger: Nein, denn ohne Til wäre ich nicht hier und der Mensch, der ich bin. Aber die jüngsten Schlagzeilen haben mich geärgert.
SPIEGEL: Das müssten Sie doch noch von Ihrer Trennung kennen.
Schweiger: Das hatte ich vergessen. Das ist immerhin 15 Jahre her. Inzwischen wohne ich wieder in den USA und in meinem Alltag verfolge ich die deutschen Medien nicht.
SPIEGEL: Til Schweiger hat inzwischen einige Restaurants und Hotels eröffnet. Den Namen für sein Unternehmen "Barefoot" haben Sie vorgeschlagen. Ihr Buch trägt den Titel "Im Herzen barfuß". Sind Sie keine Lebens- aber noch Geschäftspartner?
Schweiger: Nein. Ich habe auch stets mein eigenes Geld verdient, zuerst als Model, dann als Unternehmerin, Moderatorin und Autorin.
SPIEGEL: Autorin? In der Pressemitteilung heißt es, das sei das erste Buch von Ihnen.
Schweiger: Ich habe für amerikanische Zeitschriften über neue technische Produkte geschrieben. Ich bin in Seattle geboren, Bill Gates war quasi mein Nachbar, ich habe sogar Programmieren gelernt.
SPIEGEL: In Ihrem Buch schreiben Sie, Sie seien in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Ihre Eltern wollten, dass Sie mit 16 Jahren Ihre eigenen Krankenversicherungsbeiträge bezahlen. Ihre Kinder wiederum haben einen prominenten Vater und hatten ganz andere Startbedingungen.
Schweiger: Das finde ich nicht immer gut. Ich will, dass sie verstehen, wie hart es ist, sein eigenes Geld verdienen zu müssen. Das ist wichtig, sonst läuft man Gefahr, den Wert des Geldes nicht zu verstehen. Das lernst du, wenn du aus der echten Welt kommst. Es ist eine harte Lektion.
SPIEGEL: Ihre jüngste Tochter Emma wird nächstes Jahr volljährig, sie ist das letzte Kind, das bei Ihnen wohnt. Ihr Sohn ist schon 24 Jahre alt. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft - außer, wie Sie in Ihrem Buch schreiben, jung zu bleiben und weiterhin jung aussehen zu wollen?
Schweiger: Ich habe schon ziemlich konkrete Pläne, ich würde zum Beispiel gerne den Pilotenschein machen. Und mehr Zeit für mich selbst haben. Aber das kann noch ein Weilchen warten.
SPIEGEL: Und beruflich? Vor acht Jahren haben Sie Ihre Kosmetikmarke Bellybutton, die Sie zusammen mit der Schauspielerin Ursula Karven gegründet hatten, verkauft.
Schweiger: Nicht ganz. Ich habe damals Teile der Firma behalten und könnte mir auch vorstellen, wieder ins Geschäft einzusteigen. Aber noch möchte ich da nicht zu viel verraten.
SPIEGEL: Ihr Ex-Mann verkauft jetzt auch Kaschmirpullover und das passende Waschmittel dazu......
Schweiger: ......da musste ich wirklich sehr lachen, denn ich habe ihm damals seinen ersten Kaschmirpullover geschenkt. Man sollte diese feine Wolle wirklich nicht mit normalem Waschmittel waschen und in den Trockner packen. Meine Schwiegermutter hat also erst mal sämtliche Pullover kaputt gewaschen. Mittlerweile hat Til das aber bestimmt im Griff, ich glaube, seine Haushälterin macht das jetzt für ihn.