Sophie Appl

Online-Journalistin, München

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Korrekturlesen der Bewerbung: Darauf solltet ihr unbedingt achten

Wer sich bewerben soll, kommt oft ins Schwitzen. Nicht nur, dass man die unzähligen Bewerbungen aus den Vorjahren auf seinem Computer suchen muss. Nein, man muss auch noch aus den alten Unterlagen eine hundertprozentig perfekte Bewerbung erstellen.

Deshalb solltest du deine Bewerbung durch andere Korrekturlesen lassen

Es kann durchaus vorkommen, dass man verzweifelt zwischen fünf Dokumenten auf seinem Laptop hin- und herswitcht. Hier ist es hilfreich, alle Versionen auszudrucken und die wichtigsten Details mit einem Textmarker zu markieren. Dennoch kann man dabei sehr leicht den Überblick verlieren und das Handtuch werfen wollen. Und dann muss man das richtige Anschreiben formulieren. Wie fängt man an und welche Informationen aus dem Lebenslauf wählt man aus? Deswegen ist es hilfreich, seine Bewerbung durch andere Korrektur lesen zu lassen.

Wenn nur ein Komma fehlt, scheidest du aus

Bei Bewerbungen muss man sich an klare Standards halten. Diese sind von Land zu Land und Branche zu Branche verschieden. In den USA muss man im Anschreiben seine Karriereziele fokussieren, in China sich ganzheitlich als Mensch darstellen. Bei der Bewerbung für eine Bank hat man weniger kreativen Spielraum als bei der Bewerbung für eine Werbeagentur.

Allgemeingültig ist jedoch, dass in Punkto Rechtschreibung Fehlerfreiheit herrschen muss. Es kann durchaus sein, dass man von einem Personalsachbearbeiter aussortiert wird, wenn man lediglich ein Komma vergisst. Oft bieten Freunde das Korrekturlesen der Bewerbung an. Damit die eigene Bewerbung eben nicht in der Mülltonne, sondern an erster Stelle im Bewerbungsstapel landet. Aber ist dies immer die richtige und zielführende Lösung?

Korrekturlesen der Bewerbung von Freunden geht jedoch in die Hose

Nachdem man es geschafft hat, sein Bewerbungsdokument zu erstellen und stundenlang an dem richtigen Format und den richtigen Zeilenabständen herumgedoktert hat, schickt man es an einen Freund oder eine Freundin zum Korrekturlesen der Bewerbung. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen, da Freunde oft genervt sind und nicht wirklich Zeit haben. Darüber hinaus übersehen sie oft wesentliche Fehler.

Letztendlich steht man mit dem Thema perfekte Bewerbung wieder alleine da. Als Retourkutsche muss man aber oft ebenfalls Dokumente von Freunden redigieren. Dafür hat man selbst keine Zeit und es plagt einen das schlechte Gewissen, ob man sorgfältig genug arbeitet. Außerdem kann es auch peinlich sein, weil Freunde meist genau wissen, wo man sich aufgeplustert hat und wo hinter großartigen Formulierungen nur eine ganze Menge Luft steckt. Seine Freundschaft durch anstrengende Pflichterfüllungen zu belasten, ist also nicht ratsam. Die Zeit sollte man besser nutzen, um mit seinen Freunden etwas Schönes zu unternehmen.

Video: Die schlimmsten Bewerbungsfehler | taff | ProSieben Tricky: Ein knackiges Anschreiben, das neugierig macht

Ein Anschreiben muss kurz und knackig sein und den Personaler gleich neugierig machen. Anfangssätze wie „ich bewerbe mich hiermit für Ihre Stelle XY" führen zu Gähnen und wecken den Personaler nicht auf. Man sollte gleich mit seinen Kompetenzen einsteigen und wie man dadurch den Unternehmenserfolg voranbringen kann. Lange Schachtelsätze sollte man vermeiden, kurz und knackig ist am besten.

Wichtig ist, die Informationen aus dem Lebenslauf herauszufischen, die für die Stelle relevant sind. Wenn man sich also für einen Job in der Marktforschung bewirbt, sollte man alle Tätigkeiten, die Erfahrung in der Marktforschung zeigen, im Anschreiben aufgreifen und das einstige Praktikum im Kindergarten lieber unter den Tisch fallen lassen. Auch an den Stellenbezeichnungen kann man herumdoktern: es klingt besser „studentischer Mitarbeiter" gewesen zu sein, als einfach „Hiwi" zu schreiben.

Buchstaben schwimmen vor den Augen

Oft liest man sein Anschreiben und seinen Lebenslauf immer wieder und wieder. Man druckt sie aus, nur um festzustellen, dass man schon wieder etwas übersehen hat und ein Komma oder ein Gliederungspunkt fehlt. Oft ist auch schon wieder das Format verschoben. So verschwendet man viel Papier und Zeit. Selbst ein Korrekturprogramm kann hier nicht alle Fehler entdecken. Viele Versionen sind veraltet und enthalten nicht die neueste Rechtschreibung. Und Unsicherheit schleicht sich ein. Habe ich vielleicht übertrieben oder immer noch untertrieben? Ist der Ton des Bewerbungsschreibens zu forsch oder zu schüchtern? Was sollte man also tun?

Die Lösung: Korrekturlesen der Bewerbung durch ein professionelles Lektorat

Am besten ist es, ein professionelles Lektorat zum Korrekturlesen der Bewerbung in Anspruch zu nehmen. Es ist nicht so teuer, wie man denkt. Und wenn es um den nächsten wichtigen Karriereschritt geht, ist es gut investiertes Geld. Schließlich geht es meist um ein besseres Einkommen oder einen interessanteren Aufgabenbereich. Profis finden auf jeden Fall fehlende Kommata, kennen die neueste Rechtschreibung und können des weiteren noch nützliche Tipps zur Struktur und dem Inhalt der Bewerbung geben.

Sie fischen die richtigen Kompetenzen aus dem Lebenslauf heraus, bringen sie in die richtige Verpackung und treffen den richtigen Ton beim Anschreiben. Das Beste ist, dass man eine einmal korrekturgelesene Bewerbung immer wieder als Vorlage für weitere Bewerbungen benutzen kann. Man hat also eine solide Basis geschaffen für sein weiteres Bewerbungsleben. Dabei fällt der ganze Stress, etwas übersehen zu haben, weg und sorgt für Entspannung im ohnehin schon nervenaufreibenden Bewerbungsprozess.

Übersetzung und Anpassung der Bewerbung für das Ausland ist möglich

Nicht zu unterschätzen ist auch eine Bewerbung ins Ausland. Hier herrschen andere Standards als in Deutschland. Für eine Bewerbung in die USA ist es beispielsweise nötig, auf seine Karriereziele im Anschreiben hinzuweisen und seine Persönlichkeit durch soziales Engagement, außeruniversitäre Aktivitäten oder sportliche Erfolge darzustellen. Ganz wichtig ist es auch, einen direkten Ansprechpartner zu nennen.

Der Lebenslauf sollte für die Bewerbung in die USA nicht länger als eine Seite sein und der Inhalt sollte sich auf das Wesentliche beschränken. Der Lebenslauf kann nach Themengebieten strukturiert sein oder chronologisch aufgebaut sein. Also steht die aktuelle Tätigkeit dann am Anfang der Auflistung. Unterschrieben wird der Lebenslauf für die Bewerbung in die USA nicht. Referenzpersonen, die Kompetenzen validieren und persönlich kontaktiert werden können, runden eine Bewerbung in die USA ab.

Eine Bewerbung nach China läuft ganz anders

Für eine Bewerbung nach China zählt der persönliche Kontakt. Diesen kann man am besten bei einem Praktikum in einer internationalen Firma, die mit China arbeitet, oder auf einer Jobmesse etablieren. Da im Zeitalter von Grafikprogrammen quasi jedes Diplom gefälscht werden kann und in China auch oft gefälscht wird, wird großer Wert auf persönliche Referenzen und renommierte Universitäten gelegt. Dieses Renommee sollte man gleich im Anschreiben ausführlich erläutern, da in China niemand die deutschen Hochschulen kennt. Mehr als in Deutschland wird in China der ganze Mensch in Augenschein genommen, eine zu distanzierte Darstellung wird als persönliche Kälte ausgelegt.

Chinesische Bewerber präsentieren sich deshalb in der Bewerbung oft sehr viel privater als deutsche Bewerber: Hobbys und andere Freizeitinteressen, auch Selbsteinschätzungen in der Ich-Form werden üblicherweise angegeben. Das kulturelle Wissen über das Zielland ist also unabdingbar für eine erfolgreiche Bewerbung ins Ausland. Ein professioneller Lektor kann die Bewerbung nicht nur korrekt in die gewünschte Zielsprache übersetzen, sondern auch die kulturellen Feinheiten mit einweben.

BINGO: Der neue Job gehört mir!

Jeder möchte gerne nach dem Abschicken der Bewerbung diesen Satz hören. Ein telefonisches Interview oder eine Einladung zum Vorstellungsgespräch gelingt jedoch nur, wenn die richtige, präzise Vorarbeit in der Bewerbung geleistet wurde. Natürlich kommt es auch auf die richtigen Kompetenzen und die Passung zur Stelle an, aber ohne optimale Verpackung wird die Bewerbung nicht einmal gelesen.

Deswegen lohnt es sich wirklich, die Bewerbung durch ein professionelles Lektorat Korrektur lesen zu lassen. Oft bekommt man dann im Vorstellungsgespräch das Feedback, dass die Bewerbung sogar durch die optimale Form und den guten Stil hervorgestochen ist. Das professionelle Korrekturlesen der Bewerbung wird oft unterschätzt, sollte aber als gutes Investment in eine erfolgreiche Zukunft betrachtet werden.

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