Hassnachrichten und anzügliche Bilder oder Sprüche: Was kann man dagegen tun? Ein Gespräch mit drei jungen Feministinnen, die sich gegen sexuelle Belästigung wehren.
Hassnachrichten und anzügliche Bilder oder Sprüche: Was kann man dagegen tun? Ein Gespräch mit drei jungen Feministinnen, die sich gegen sexuelle Belästigung wehren
Kurz vorm Weltfrauentag laden wir drei Frauen zu einem gemeinsamen Video-Call ein: Antonia Quell hat eine Petition gestartet, damit Catcalling strafbar wird. Kim Chakraborty dokumentiert mit einer Freundin auf dem Instagramkanal antiflirting2 übergriffige Nachrichten. Und Bianca Neumair arbeitet ehrenamtlich für die Plattform Dickstinction, auf der Frauen Dickpics, also ungebetene Penisbilder, unkompliziert zur Anzeige bringen können.
ZEIT Campus ONLINE: Ihr engagiert euch gegen verschiedene Formen von Belästigung. Wo fängt sexuelle Belästigung an?
Kim Chakraborty: Das ist für mich kontextabhängig. Wenn mir jemand auf Instagram schreibt oder mich auf der Straße fragt: "Ich suche nach einer Fickbeziehung, hättest du Lust?", finde ich das übergriffig. Wenn das auf Tinder passiert, finde ich es eher legitim. Der Kontext ist ein anderer.
Antonia Quell: Sexuelle Belästigung beginnt, wenn es übergriffig wird. Wir alle haben ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Das heißt: Ich darf bestimmen, wann, wo, wie und ob ich in einen sexuellen Kontakt treten möchte. Wenn mich jemand überrumpelt, nimmt er oder sie mir mein Recht.
ZEIT Campus ONLINE: Macht es denn einen Unterschied, ein Dickpick zugesendet zu bekommen oder den Penis eines Exhibitionisten zu sehen?
Kim: Gewissermaßen ist es das Gleiche, denn die Betroffenen fühlen sich belästigt. Der Unterschied ist, (...)
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