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Islam-Angst macht einsam Bramm-Bewegung verliert Zustimmung - Nachrichten aus Brandenburg und Berlin

Königs Wusterhausen - Die islamfeindliche Bramm-Bewegung – die „Brandenburger für Meinungsfreiheit und Mitbestimmung“ – verliert nach ihrem Weggang aus Brandenburg/Havel in andere Städte weiter an Zustimmung. Am Montagabend folgten nur 50 Menschen dem Aufruf des nicht anerkannten Ablegers der Dresdner Pegida-Bewegung zu einem Abendspaziergang in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald). Zwar distanzierten sich Bramm-Organisatoren um den früheren Republikaner-Landeschef Heiko Müller von „Extremismus, egal ob dieser links, rechts oder religiös begründet ist“. Dennoch waren die Demonstrationsteilnehmer zur Hälfte organisierte Neonazis. Mitglieder der „Freien Kräfte Königs Wusterhausen“ waren mit einem „Nein zum Heim“-Transparent dabei, ebenso Mitglieder der NPD und JN. Schon bei den Bramm-Aufmärschen in Brandenburg/Havel waren zahlreiche Rechtsextreme dabei. Der Neonazi Sascha L., der 1996 einen Punk zu Tode geprügelt hatte, zeigte dabei den verbotenen Kühnen-Gruß, eine Abwandlung des verbotenen Hitlergrußes.

Auch in Königs Wusterhausen gab es Widerstand gegen den Bramm-Aufzug. Kirchen, Parteien und Initiativen veranstalteten mehrere Kundgebungen und Mahnwachen mit rund hundert Teilnehmern. Nach dem Weggang aus Brandenburg/Havel hatte die Bramm in den vergangenen zwei Wochen noch mehr als 100 Menschen in Fürstenwalde (Oder- Spree) zu ihrem Spaziergang locken können. In den kommenden Wochen wollen die Organisatoren ebenfalls in Luckenwalde (Teltow-Fläming) und Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) Kundgebungen abhalten, ehe es wieder nach Brandenburg/Havel zurückgeht. Sören Kohlhuber


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