Sebastian Handke

Konzept – Redaktion – Inhalt, Berlin und Hamburg

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Feature

Daniel Libeskind: Herr der Winkel

Es ist brutal. Die verlebte Sitzecke, der traurige Teppich, zwei wackelige Tische, lieblos zusammengewürfelt. Eine gewal- tige Pflanze verstellt das große, schräg
übers Eck fliegende Fenster. Es könnte Licht ein- streuen in diese eigenwillige Flucht zwischen zwei Universitätsgebäuden. Daniel Libeskind lächelt dassouveränweg.„SoistArchitektur.Soistdas Leben danach. Du baust etwas, und das war’s.“
Wir gehen durch den ersten Stock seiner klei- nen Erweiterung für die London Metropolitan University, 2004 fertiggestellt, 2016 vollgestellt. Die Architektur sei eben die bodenständigste aller Künste, sagt er. Voller Kompromisse. Als Kompo- nist zum Beispiel hätte er es einfacher. Die könn- ten machen, was sie wollen. Und beinahe wäre es auch so gekommen: In seiner Jugend war Libes- kindeinhochbegabterMusiker.SeinInstrument? Die Quetschkommode.
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