Robert Schwaß

Journalist, Frankfurt (Oder)

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Quarantäne zur Semestervorbereitung

Bild: Robert Schwaß/ rbb Ausländische Studierende an der Europa-Universität Viadrina - Quarantäne zur Semestervorbereitung

An der Europa-Universität Viadrina beginnt das kommende Semester wegen der Coronapandemie mit weniger internationalen Studierenden. Die, die kommen, gehen vorsorglich erst einmal in Quarantäne. Von Robert Schwaß

Würstchen, Brot, Butter, Milch und Frankfurter Bier stehen auf Alla Bahleis Einkaufszettel. Doch in letzter Zeit kauft die 24-jährige Studentin nicht nur für sich selbst ein. Die Ukrainerin betreut ausländische Studierende, die nach ihrer Ankunft in Deutschland in Quarantäne müssen.

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Als Tutorin ist sie Ansprechpartnerin für die Neuankömmlinge, die in Frankfurt (Oder) meist noch niemanden kennen. Alla Bahlei kann sich gut in die Lage der Studenten versetzen. Vor einem Jahr kam sie aus der Ukraine für ein Geschichts-Studium an die Europa-Universität Viadrina. "Ich war bereits zweimal im Auslandssemester und sehr dankbar, als mir geholfen wurde. Für mich ist es selbstverständlich jetzt auch zu helfen", sagt die Studentin.

Als Tutorin ist sie Ansprechpartnerin für die Neuankömmlinge, die in Frankfurt meist noch niemanden kennen. Alla Bahlei kann sich gut in die Lage der Studenten versetzen. Vor einem Jahr kam sie aus der Ukraine für ein Geschichts-Studium an die Europa-Universität Viadrina nach Frankfurt (Oder). "Ich war bereits 2 Mal im Auslandssemester und sehr dankbar, als mir geholfen wurde. Für mich ist es selbstverständlich jetzt auch zu helfen", sagt die Studentin.

Als Tutorin ist sie Ansprechpartnerin für die Neuankömmlinge, die in Frankfurt meist noch niemanden kennen. Alla Bahlei kann sich gut in die Lage der Studenten versetzen. Vor einem Jahr kam sie aus der Ukraine für ein Geschichts-Studium an die Europa-Universität Viadrina nach Frankfurt (Oder). "Ich war bereits 2 Mal im Auslandssemester und sehr dankbar, als mir geholfen wurde. Für mich ist es selbstverständlich jetzt auch zu helfen", sagt die Studentin.

Aus Tbilissi an die Oder

Derzeit betreut Alla Bahlei eine Gruppe Studierender aus Georgien. Mehrmals in der Woche erledigt sie Einkäufe und hilft bei Behördengängen. Giorgi Devrisashvili ist froh über so viel Hilfe. Der 23-Jährige kommt aus der georgischen Hauptstadt Tbilissi (dt. Tiflis) für ein BWL-Studium in die Oderstadt. Die Zeit in den eigenen vier Wänden nutzt er unter anderem zum Deutsch lernen. Er fühlt sich trotz der verordneten Isolation Willkommen in Frankfurt. "Vor zwei Wochen gab es in Georgien einen starken Anstieg an Neuinfektionen. Jetzt gilt das Land als Risikogebiet, deswegen dürfen wir die Wohnung nicht verlassen."

Mit seinem georgischen Mitbewohner teilt er sich eine WG im Studentenwohnheim. Luka Kiliptari wollte eigentlich schon im Sommersemester an der Viadrina studieren, doch wegen der Coronapandemie kehrte er nach drei Wochen zu seiner Familie zurück. Jetzt freut er sich auf den zweiten Anlauf. Nach einem ersten negativen Corona-Test am Flughafen steht diese Woche noch ein Termin beim Frankfurter Gesundheitsamt an. Wenn das dann grünes Licht gibt, ist die Quarantäne-Zeit vorüber. Dann wollen Luka und Giorgi die Stadt erkunden.

Mateusz Weis-Banaszczyk vom Büro für Internationale Angelegenheiten Weniger ausländische Studierende

Damit überhaupt ausländische Studierende trotz Coronapandemie nach Frankfurt kommen können, hat die Europa-Universität Viadrina intensiv an einem Konzept gearbeitet. In Abstimmung mit Gesundheitsamt und Studentenwerk sollen Studenten aus Risikogebieten in Quarantäne, erzählt Mateusz Weis-Banaszczyk vom Büro für Internationale Angelegenheiten. Er koordiniert die Ankunft der ausländischen Studenten und vermittelt Tutoren. "Wir haben sogar einen Lieferservice organisiert, damit Studenten in Isolation ein warmes Essen bekommen", so Weis-Banaszczyk.

Rund 150 Studenten aus dem Ausland werden dieses Semester an der Viadrina erwartet, das sind knapp zwei Drittel weniger als normalerweise. In einigen Ländern werden zurzeit keine Visa ausgestellt, andere Studenten wollten wegen Corona lieber gleich zu Hause bleiben, heißt es von Seiten der Uni. Mateusz Weis-Banaszczyk ist trotzdem zufrieden und hofft, dass allen Neu-Frankfurtern der Start ins Studium gelingt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.10.2020

Beitrag von Robert Schwaß

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