Sandra Bernhofer

Journalistin, Texterin, Fotografin, Salzburg

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Jacob Pritchard @ gallerystock.com

Fräulein Flora hat die Stadtberge unsicher gemacht: mit der lieben Eva Plainer (r.) vom Online-Vintagestore Bows & Bandits. Aus dem Salzburger Land, jetzt in New York beheimatet. Auf einem Sprung in die alte Heimat haben wir sie abgefangen und sind zu ihrem liebsten Plätzchen gewandert: dem Museum der Moderne.

„Es ist schon eine richtige Tradition", erzählt sie, „immer wenn ich zurück nach Salzburg komme, gehe ich dort mit Freundinnen brunchen. Da gibt es ein tolles Kombiticket für 15,50 Euro." Auf eines besteht sie aber: kein Lift. Das heißt wandern. Und viel Zeit zum Erzählen.

Im Toscaninihof geht es los, die Stufen zum Mönchsberg hinauf, an der Edmundsburg vorbei. „Sind eh nicht zu viele alte Menschen im Hintergrund?", neckt Eva – ihr Mann Jacob fotografiert gern, hat aber gewisse Vorurteile gegen das „village" Salzburg, die sie ihm austreiben will.


„Salzburg is a good city to come back to",


meint sie. „Es ist toll, einfach so auf die Straße gehen zu können, zu jeder Tageszeit, ohne Angst haben zu müssen." Oder eben in die Berge. Was sie dagegen lieber hat, ist die New Yorker Mentalität: „Dort funktioniert so vieles nicht, da muss man sich arrangieren. In Österreich ist alles perfekt, da regen sich alle gleich auf, wenn einmal etwas nicht hundertprozentig passt."

Dann wird es Zeit für einen Zwischenstopp und einen Schluck Most bei der Raststation unterhalb des Stupas. „Bergsteigen und doch in mitten der Stadt sein", schwärmt die Exil-Seekirchnerin als es weitergeht und erzählt von einem weiteren Lieblingsort: dem Café Schatz in einem Durchgang zur Getreidegasse. Dunkles Holz, Wiener Charme. „Wenn in New York ein neues Café aufmacht, würd's genau so ausschauen", ist Eva überzeugt. Auch das Kaffee Alchemie am Rudolfskai hat es ihr angetan: „Das ist wie in New York, hell, freundlicher Besitzer, toller Kaffee – nicht die österreichische Milchbrühe."

Schließlich taucht es auf, zwischen einer Schar Bäumen, das Ziel: das Museum der Moderne. Einen Tipp für Kunstliebhaber hat die sympathische Neo-New-Yorkerin noch in petto: „Der Fotohof: Eine Galerie mit einer derart gut ausgestatteten Bibliothek gibt es nicht einmal in New York!"

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