3 Abos und 4 Abonnenten
Artikel

Demolitian Man Matteo Renzi

Der Präsident Giorgio Napolitano mit Marianna Madia, Ministerin für die Öffentliche Verwaltung und Vereinfachung bei der Vereidigung der Regierung Renzi. Foto: Presidenza della Repubblica / Wikimedia commons

Der jüngste Premier ever legt ein neues Tempo vor. Schnelle Machtübernahme, schnelle Reformen, schnelles Verschrotten. Außerdem: Viel Geld für die Arbeitslosen und die Ausbildung der Kinder.

Sie nennen ihn „rottamatore", den Verschrotterer. Seit Mitte Februar gibt es keinen Stillstand mehr in Italien. Matteo Renzi übernimmt im Laufschritt von Enrico Letta die Staffel - und ist somit der dritte italienische Ministerpräsident, der ohne Wahlen die Führung des Bel Paese übernimmt.


Große Reformen warten auf den ehemaligen Bürgermeister von Florenz. Es geht um die Senkung der Steuern und Abgaben, um die Arbeits- und Wahlreform. Die neuesten Zahlen des italienischen Statistikamtes Istat sprechen von einem neuen Rekord in Bezug auf die Arbeitslosigkeit: Im Januar 2014 liegt diese bei 12,9 Prozent.


Jeden Monat eine Reform


Das hat der 39-jährige Renzi versprochen und die Hoffnung Italiens liegt auf seinen Schultern. Für nächsten Mittwoch kündigte Renzi eine Pressekonferenz an, wo er weitreichende und wichtige Maßnahmen kommunizieren und „los powern" will.

Es geht um den „Jobs act", die Arbeitslosen sollen abgesichert werden und einen Anspruch auf Beihilfen bekommen, bis zu zwei Jahre lang. Mehrkosten: 1,6 Milliarden Euro, insgesamt kostet diese Aktion 8,8 Milliarden Euro. 


Zudem will der dreifache Familienvater laut repubblica.it zwei Milliarden Euro in die Bildung der Kinder stecken. Passenderweise traf er sich in der sizilianischen Stadt Syrakus mit dem Bürgermeister Giancarlo Garozzo an einer Grund- und Realschule, wo er von den Kindern mit „Matteo"-Rufen begrüßt wurde.


Renzi sitzt seit dem 22. Februar 2014 der kleinsten Regierung vor; mit nur 16 Ministern, acht davon Frauen. Bei seiner Rede vor dem Senat, der ihm mit 169 zu 139 Stimmen das Vertrauen aussprach, sagte er: „Die Zukunft Italiens ist die Qualität, Intelligenz und Neugierde eines jeden von uns!"

Zum Original