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Wo beginnt Gewalt gegen Frauen – und wann endet sie im Femizid?

Hannover. Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Frau oder (Ex-)Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag gelingt es. Das geht aus einer Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) aus dem Jahr 2019 hervor. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl ermordeter Frauen zwar leicht gesunken. Doch aktuellere Statistiken - vor allem seit Beginn der globalen Pandemie im Jahr 2020 - liegen noch nicht vor. Elke Ferner, Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation UN Women Deutschland, bezeichnet die Zahlen der BKA-Statistik als „immer noch schockierend". Dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagt sie: „Diese Zahlen besorgen uns sehr, gerade vor dem Hintergrund der globalen Pandemie."


Ein Grund dafür ist, dass häusliche Gewalt hierzulande während der Corona-Krise zunimmt. Die Opfer sind in den allermeisten Fällen weiblich. Das berichten Frauenhäuser, Beratungsstellen und Hilfetelefone. Statistisch gesehen wird alle 45 Minuten eine Frau von ihrem Partner angegriffen oder verletzt, sagt Elke Ferner. Die Dunkelziffer liege noch deutlich höher als die Zahl der registrierten Fälle.


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