1 Abo und 1 Abonnent
Artikel

Gold im Garten

Umweltfreundliche Bodenklultur Foto: Martina Kolarek

Die Initiative „Die Boden Schafft" setzt sich für ökologische Landwirtschaft ein und hat dazu ein neues Verfahren zur Heißkompostierung entwickelt

Die Aufgabe Gartenabfälle und rohe Speisereste wie Obst und Gemüse sind kein Müll, sondern die einzige Ressource für fruchtbare Böden. Im natürlichen Kreislaufprozess ­bauen Bodentierchen Bioabfälle ab, was sich Kompostierung nennt. Die industrielle Landwirtschaft unterbricht diesen Prozess, indem sie Mais, Getreide oder Holz zur Energiegewinnung verbrennt. Die Initiative „Die Boden Schafft" bemüht sich darum, Rohstoffe stattdessen zurück in die Umwelt zu geben.

Das Verfahren Der Schnell- oder Heißkompost ist im Vergleich zum regulären Kompostverfahren schneller fertig: Bioabfälle verwandeln sich nach drei - über den Winter nach sechs - Monaten zu frischer Gartenerde. Durch die Dämmung erhitzt sich der Holzkomposter von selbst auf über 60 Grad Celsius. Praktischerweise vernichtet die Hitze Unkrautsamen und Krankheitserreger. Ein weiterer Vorteil: Kein fieser Geruch. Nach Abkühlung locken die Bioreste wichtige Bodentiere wie Tausendfüßler und Regenwürmer an.

Die Initiative Die Gründerin von „Die Boden Schafft", Martina Kolarek, hat das Heißverfahren im Jahr 2010 perfektioniert. Seither wendet sie es in Haus- und Gemeinschaftsgärten an. Ihre Initiative verwertet den Kompost im Allmende-Kontor Gemeinschaftsgarten auf dem Tempelhofer Feld und veranstaltet gelegentlich Workshops und Vorträge. Auch Menschen ohne Garten oder Balkon können ökologisch kompostieren: Küchenabfälle kippt man dazu einfach in eine Kiste mit Kompostwürmern. Eine Wurmkiste muss allerdings regelmäßig gepflegt und gut beobachtet werden, um die Tierchen am Leben zu erhalten. Auch zu dieser Methode hat „Die Boden Schafft" jede Menge Tipps parat.

Sabrina Lösch

Zum Original