Kein früher Vogel. Echte Teamarbeit ist dagegen der Job. Die erste Redaktionsbesprechung findet am Morgen statt - nicht gerade die Lieblingstageszeit der 32-Jährigen: „Mitten in der Nacht moderiere ich alles, aber ein Tag, der vor neun Uhr beginnt, ist kein guter Tag." Im Laufe des Tages stimmt sie sich mit Kollegen ab, geht ins Archiv usw. Ihre Moderationen schreibt sie erst nach der letzten Besprechung um 17 Uhr. Einen Vorteil hat sie dann gegenüber männlichen Kollegen: „Ich darf 45 Minuten in der Maske sitzen, die nur fünf bis zehn Minuten", schmunzelt sie. Hagelt es Kritik, bezieht die sich zumeist auf die Optik. „Das ist wie überall in der Gesellschaft: Bei Männern zählt die Kompetenz, bei Frauen kommt das Aussehen dazu", sagt Soykan nachdenklich. Gerne hätte sie einmal die ganz Großen vor ihrem Mikrofon: „Lionel Messi zum Beispiel oder Usain Bolt. Um ihnen zu entlocken, was sie sonst nicht erzählen." Alles verrät aber auch Soykan nicht: „Einen Lieblingsverein? Ja, den habe ich, aber den verrate ich nicht", lacht sie.
Zum OriginalSabine Karrer
Journalistin/Texterin, Wien
Interview
„Ruhe Daniela"
„In einer Männerdomäne darf man nicht zart besaitet sein", sagt Daniela Soykan. Seit 2011 moderiert die Blondine den Kurzsport und „Sport-Bild" im ORF. Beim Durchsetzen helfe oft ihr großes Mundwerk, weiß sie: „Schon in der Schule hat die Lehrerin ‚Ruhe, Daniela!' gerufen, obwohl ich krank war." Am meisten Spaß hat die Moderatorin daran, Informationen auf den Punkt zu bringen. Dass es ausgerechnet der Sport geworden ist, sei „das Tüpfelchen auf dem i" - auch wenn „ein bisschen Basketball als Jugendliche" für sie der einzige Teamsport war. Privat entspannt Soykan lieber beim Krafttraining, Laufen und Spinning, beim Kochen und bei der Gartenarbeit.