Ihr Job bei miss.at ist für Lucia Muhr gleichzeitig der erste als Onlineredakteurin. Kurz nach dem Launch der Plattform vor rund eineinhalb Jahren stieß die 26-Jährige zum vierköpfigen Team. Seither schreibt sie Texte über Stars, Mode, Lifestyle und Liebe, am liebsten aber über "Body-positive"-Themen, wie sie Geschichten nennt, die sagen: "Du bist okay, wie du bist." "Gerade so jungen Mädchen muss man Selbstbewusstsein vermitteln", ist die Oberösterreicherin überzeugt. Mit dem bunten Themenmix dürfte miss.at einiges richtig machen: In Österreich ist die Seite laut Österreichischer Webanalyse (ÖWA) das größte Frauenportal - und punktet nicht nur bei Frauen: Sechs Prozent der Leser sind männlich.

"Die besondere Herausforderung",sagt die Absolventin des Studiums Journalismus und Medienmanagement an der FHWien, "ist, dass man immer am Ball bleiben muss. Trends kommen und gehen, daher muss alles sehr schnell passieren." Sehr flexibel muss das Team auch in den sozialen Netzwerken agieren. Vor allem über Facebook holt miss.at Leser auf die Seite. Der überwiegende Teil ist zwischen 16 und 25 Jahren jung und bewegt sich mobil im Netz. "Unser Slogan lautet #woimmerdubist, da kommen die Leute nicht aus", lacht Muhr. Von acht Uhr früh bis 23 Uhr nachts teilt die Onlineredaktion jede Stunde einen Artikel auf Facebook.

Mobil bereitet auch Muhr sich auf jeden Arbeitstag vor. Schon am Weg in die Redaktion sucht sie im Netz nach möglichen Themen und bespricht diese mit ihren Kolleginnen. Darunter sind auch zeitaufwendigere Youtube-Videos, die Muhr selbst filmt und schneidet und dafür die Redaktion kurzerhand auch mal zum Kochstudio umfunktioniert. Eine angenehme Abwechslung zur Schreibtischarbeit, findet sie. Ist ein Video oder ein Artikel fertig und geht online, folgt das direkte Feedback - für die Redakteurin anfangs eine neue Erfahrung: "Zu sehen, wieviele Leute auf Inhalte zugreifen, spornt an. Und wenn es nicht funktioniert, weiß man, was man nächstes Mal besser machen kann."

Autor: Sabine Karrer