Noch immer fällt es vielen Soldaten schwer, über
psychische Probleme zu reden. Ein Gespräch mit Hamburgs oberstem
Bundeswehr-Psychiater Helge Höllmer über die Gorillakultur der Truppe,
sexualisierte Gewalt und ein großes Tabu in Militär und Gesellschaft.
Von
Atilla Filipe Cevik und
Ruth Eisenreich
Helge Höllmer trägt eine weiße Uniform statt eines weißen Kittels, an seiner Bürotür hängt eine Feldbluse in Flecktarn. Höllmer leitet die psychiatrische Klinik des Bundeswehrkrankenhauses in Hamburg Wandsbek. Er ist Oberstarzt, seine Erklärung für Militärlaien: "Oberstarzt ist eins unterm General." Er sei EDK, sagt Höllmer noch. Edeka? "Ende der Karriere." Höher hinaus kann ein klinisch tätiger Arzt bei der Bundeswehr nicht kommen - Höllmer muss sich mit niemandem mehr gutstellen, er kann frei reden ...
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