Rüdiger Kahlke

Dipl.-Journ. / Freier Journalist

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Feature

Wanderweg durch Baumwipfel

"Panarbora": Unterwegs auf NRWs längstem Baumwipfelpfad

Von Rüdiger Kahlke
"Über allen Gipfeln Ist Ruh'. In allen Wipfeln spürest Du kaum einen Hauch", heißt es bei Goethe. Das ist in Waldbröl anders. Unten heißer Sommer. Gäste, die versuchen, ihr Auto im Schatten zu parken. Oben ein wohltuender Wind. Oben heißt hier bis zu 23 Meter über Grund. "Panarbora" nennt sich der Erlebnispark an der Jugendherberge in Waldbröl. Wir sind unterwegs auf Nordrhein-Westfalens längstem und barrierefreien Baumwipfelpfad.
Auf Holzstegen geht es 1,6 Kilometer zwischen Baumkronen hindurch. Unter uns ein grünes, wogendes Meer aus Bäumen, über einem der blaue Himmel. Jedenfalls an diesem August-Tag. Auf dem Holzsteg verteilt sind Info-Stationen, die Wissenswerts über Wald und Natur bieten. Vor allem können die Wipfelstürmer selbst aktiv werden und die Natur erkunden oder die richtigen Antworten auf Fragen finden. "Die Sicht von oben" ist für Lara (10) das Beeindruckendste auf der Tour. Tim (7) findet es großartig, quasi auf Baumhöhe zu laufen. Und dann der Blick von der Aussichtsplattform auf halber Strecke über das Bergische Land, tief runter zur Rheinebene und auf der anderen Seite ins Sauerland - nahezu grenzenlos.

Neuer Erlebnispark
Erst vor einem Jahr wurde der Park eröffnet. Er ist ein Highlight im Angebot des Deutschen Jugendherbergswerkes. Fast 14 Millionen Euro wurden investiert. Schon der Aufstieg auf den Wipfelpfad kreisförmig in einem hölzernen Turm ist beeindruckend. Für die einen ist es die Sicht, für die Kinder ist es der Weg nach oben, den sie nicht schnell genug hochlaufen können. Für andere ist es die Konstruktion des Holzbaus, die beeindruckt. Auf der Aussichtsplattform ganz oben zeigt eine große Baumscheibe anhand der Jahresringe, welche bedeutenden Ereignisse es wann gab. Außer Naturkunde auch noch etwas Allgemeinwissen, das nebenbei vermittelt wird.

Irrgarten und Spieltunnel
Nach der Tour geht es unten spannend weiter. Ein Irrgarten mit Buchenhecken lässt bei den Kindern keine Langeweile aufkommen. Die können sich außerdem in einem Spieltunnel tummeln. Kleine Kinder finden auf einen großen Abenteuer- und Wasserspielplatz vielfältige Betätigungs- und Kontaktmöglichkeiten mit anderen Kindern. Ein Café bietet sich zur Rast und Stärkung an.
Bildergalerie
Die Großen können sich im „Panarbora“-Erlebnispark ebenfalls einen Kindheitsraum erfüllen. Das Jugendherbergswerk bietet hier verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten an. Ferien im Baumhaus, übernachten in einer Jurte oder in Lehmhäusern, die einem afrikanischen Dorf nachempfunden sind, sind möglich. Das Abenteuer mit Natur aus der Vogelperspektive oder ungewöhnlichen Übernachtungsorten liegt in unmittelbarer Nachbarschaft.

Von Olpe sind es mit dem Auto rund 40 Kilometer bis "Panarbora" oder 40 Minuten bis zu einem Perspektivwechsel für Groß und Klein.