Robin Wille

Wirtschaftsredakteur, Berlin

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Generation Corona: Jung, motiviert, abgehängt?

Vielleicht ist es nur diese diffuse Zukunftsangst, die gerade wie Nebel über dem Land zu liegen scheint, aber manchmal fürchtet Yavuz Dașkin, dass alles umsonst war: die sechs Jahre Studium in Gießen und Hamburg, das Auslandssemester in Oslo, das halbe Dutzend Praktika. Im Herbst wollte er endlich ins Berufsleben einsteigen, seine Masterarbeit als Werkstudent in einem Unternehmen schreiben. Reihenweise Firmen hat er angeschrieben. Reihenweise Firmen haben ihm abgesagt. Die Antwort immer gleich: Wegen Corona gebe es keine Stellen mehr für Studenten. "Ich muss mich komplett neu sortieren", sagt Dașkin.

Solche Berichte sind in diesen Tagen überall von Schul- und Studienabgängern zu hören. Von der gestrichenen Ausbildung im Reisebüro. Der abgesagten Traineeposition im Eventmarketing. Von der angehenden Hotelfachfrau, die gerade keiner braucht. Dem Nachwuchsingenieur, der seinen Traumjob bei der Lufthansa nicht bekommt. Von Realschulabschlussklassen, in denen sich Panik breitmacht, weil kaum ein Schüler eine feste Ausbildungszusage hat...

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