Mein zynischer und leicht peinlicher Jahresrückblick für das Online-Magazin des Berliner Underground-Radios BLN.FM, wo ich mit etlichen Reviews und Partytipps als Musikjournalist erste Gehversuche unternahm, wenn nicht das Laufen lernte. Bemerkenswert, wie ich schon 2012 konstatierte, die Techno-Szene würde zum Business und Neukölln das neue Shoreditch, während erst kürzlich Begriffe wie Business Techno, Clubsterben und Mietenwahnsinn aufkommen.
Und wieder ist ein Jahr rum, von dem zu wenig Erinnerungen bleiben, neben den paar nicht verregneten Sommertagen und schwammigen Szenen aus alten und neuen Clubs. Sonst nur dieser zynische, absurde Ton unseres pervertierten Jahrzehnts. Während die Apokalypse längst Realität ist und wir uns immer noch erbärmlich davon zu überzeugen versuchen, dass unsere Städte und Lebensentwürfe nicht gefickt sind (das ist zumindest die Einschätzung von Stanley Donwood, unter anderem bei Thom Yorkes neuer Superband für das Artwork zuständig), feiern wir einfach (oder gerade!) weiter. Nicht mehr für ein besseres, sondern am besten gleich für gar kein Morgen mehr. [...]
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