ADELAIDE. Träge schlängelt sich der Murray durch die Landschaft: eine braune Brühe, mehr dünnflüssiger Matsch als Fluss. Einst war er der wasserreichste Strom des ganzen Landes, aber seine Kraft ist versiegt. Der Nordosten Australiens hat gerade die schwersten Überflutungen seit Menschengedenken erlebt, hier im Süden jedoch herrscht seit zehn Jahren Dürre. Nun ist der Streit um das Wasser des Murray entbrannt. Es soll neu verteilt werden, und jeder verteidigt seine Interessen: Die Farmer. Die Umweltschützer. Die Städter. Und die Aborigines.
Onkel Matt ist vom Stamm der Ngarrindjeri. Eigentlich heißt er Matt Rigney, doch Stammesälteste nennt man Onkel. Die Ngarrindjeri leben rund um den Coorong, so heißt die Lagunenlandschaft, wo der Murray ins Meer mündet. Der Coorong hat die Form eines langen Nackens, Karangk in der Sprache von Onkel Matt. In den Dünen des Coorong springen kleine Kängurus herum, und Emu-Herren führen ihre Kinder spazieren. Weiter draußen auf den kleinen Inseln ziehen Pelikane ihre Nachkommen auf, verbuddeln Schildkröten ihre Eier.
Kein Fisch mehr für die Pelikane
Onkel Matts Haut ist von der Sonne gegerbt, er ist auf einem Auge blind. Er sitzt im Gras am Ufer des Lake Albert, dreht sich eine Zigarette und erinnert sich an seine Kindheit.
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