Bis 2023 soll Bayern barrierefrei sein. Das hat
Sozialministerin Müller kürzlich versprochen. Doch für Integration
braucht es mehr als Rollstuhlrampen. Engagierte Menschen mit Handicap
werden auf ganz andere Weise behindert …
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Jonas Pioch aus Landsberg hat gerade sein Jurastudium mit Prädikatsexamen abgeschlossen. Jetzt will er sein Referendariat machen, danach unbedingt arbeiten. Obwohl Ehrgeiz, Engagement und ein hohes Einkommen sich für ihn finanziell nicht lohnen werden.
Jonas Pioch hat Muskelschwund und braucht einen Begleiter. Und der Staat will, dass berufstätige Menschen mit Behinderung diese Kosten selbst übernehmen.
Mehr als 2.600 Euro darf Pioch daher nicht ansparen. Ungerecht, findet er:
"Natürlich wäre ich bereit, einen Beitrag zu leisten, schließlich erhalte ich auch Leistungen. Man muss bloß die Problematik sehen: Es gibt diese fixe Untergrenze von 2.600 Euro. Das heißt, egal ob ich arbeite, ob ich viel verdiene, ob ich wenig verdiene, ob ich mittelmäßig verdiene, ich rausche immer auf 2.600 Euro runter!"
Auch Rechtsexperten kritisieren: Die Regelung widerspreche der UN-Behindertenrechtskonvention. Gleichstellung von Behinderten sieht anders aus. Jetzt muss der Gesetzgeber ran - Sonntagsreden reichen nicht.
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