Für Michael Mertens hat die Coronakrise die Form eines Türknaufs. Manchmal rund, manchmal eher eckig - der Inhaber eines kleinen Herrenmodegeschäfts im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf hängt seinen Kunden Taschen mit Jeans und Hemden an den Knauf der Wohnungstür. Die Kunden haben die Teile zuvor auf seiner Seite bei Instagram entdeckt. Probiert wird daheim, wenn etwas nicht passt oder gefällt, holt Mertens es wieder ab.
Der Ladenbesitzer startete seinen Lieferdienst Mitte März, als er, wie bundesweit Tausende anderer Geschäftsinhaber, für fast vier Wochen schließen musste. Bei Bedarf stieg Mertens dann schon morgens um sieben aufs Rad, um Stammkunden zu versorgen. Nun, da Shops wieder vorsichtig öffnen, will er den Service beibehalten: „Viele Kunden haben sich an das Liefern gewöhnt, sie kann ich jetzt nicht enttäuschen."