Lars Breuer will nichts Geringeres als die Entstehung des Universums verstehen. Gemeinsam mit mehr als 3000 Wissenschaftlern arbeitet der Physiker im hessischen Darmstadt daran, eines der letzten Rätsel der Menschheit zu lösen. Dort entsteht gerade eine der größten Forschungsanlagen der Welt: die Facility for Antiproton and Ion Research, kurz Fair. Ein Teilchenbeschleuniger, der Elementarteilchen zur Kollision bringt und so den Zustand simuliert, der kurz nach dem Urknall herrschte. Ein Mammutprojekt baulich wie wissenschaftlich, sagt der Physiker Breuer. Teil davon zu sein ist seine Triebfeder.
Ohne die hätte sich Breuer längst einen neuen Job gesucht. Als Abteilungsleiter oder im Labor bei einem Chiphersteller zum Beispiel. Stattdessen ist der 36-Jährige als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physik der Universität Duisburg-Essen beschäftigt und pendelt regelmäßig nach Darmstadt. Eine dreistündige Fahrt, um an dem universitätsübergreifenden Forschungsprojekt Fair teilzunehmen. „Wie viele Arbeitsverträge ich bislang hatte, das kann ich gar nicht zählen", sagt er.