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Häuserkampf in Köln: Wir lassen uns nicht vertreiben

Köln - Die ganze Stadt ist von steigenden Mietpreisen bedroht. Die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Kalk kämpfen jetzt gegen diesen Trend: Sie wollen ihr Haus bei einer Zwangsversteigerung vor den Immobilienhaien retten.

Ende Januar erreichte die 14 Bewohner der Robertstraße 12 in Kalk vom Amtsgericht die Nachricht, dass ihr Haus zwangsversteigert werden soll. Mit dem Geld von Freunden, Verwandten und Banken will die ,,R12" (der Name der Mietergruppe) das Haus kaufen.

Die Bewohner befürchten, dass ein neuer Vermieter ihr Haus (geschätzter Wert 305.000 Euro) erst komplett renovieren würde, um sie später mit überzogenen Mieten aus dem Haus zu treiben.

Wie realistisch ihre Chancen sind, kann R12-Aktivist Johannes Schmitt (29) selbst nicht genau sagen: ,,Wenn große Firmen auf Teufel komm raus das Haus haben wollen, dann können wir da nicht mehr mitbieten."

Seit 15 Jahren besteht die Hausgemeinschaft in der Robertstraße, in dieser Zeit hat sich die Vermieterin immer weniger um das Haus gekümmert. Die Bewohner nahmen ihr Haus selbst in die Hand. Sie reparierten das Dach, die Elektrik, bauten selbst ganze Bäder ein.

R12-Mieterin Jenny Bertram (29): ,,Ohne uns wäre das Haus unbewohnbar. Wenn jetzt ein Investor uns unser Haus einfach wegkauft, wäre das sehr bitter."

Am 26. März wird das Haus versteigert - alle R12-Bewohner werden an diesem Tag im Amtsgericht dabeisein. Jenny Bertram: ,,Wir wollen schließlich wissen, wie es mit unserem Haus weitergeht."

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