Im Minimalismus liegt die Zukunft der Mode: Weniger Konsum löst gleich mehrere Probleme quer durch die Branche. Die bisherigen Wirtschafts- und Produktionsmodelle ruinieren schließlich nicht nur die Umwelt, sondern auch das Geschäft.
(style in progress #1/15)
Mode produziert für die Mülldeponie. Da stimmt die Farbe nicht, es bleibt beim Zuschnitt etwas übrig, und dann hat sich jemand gründlich vertan, was die Nachfrage nach diesem oder jenem Design betrifft. So landen Millionen Tonnen Stoffe, Ärmel, ganze Jeans im Müll (s. Kasten 1). Und das ist noch nicht alles.
Ungern reden Modemarken von der strategischen Überproduktion mit Blick auf Discounter und Outlets. Oder dem Produktionsminimum beim billigsten Produzenten, das über dem anvisierten Verkauf liegt. Oder über ihre Orderverträge mit den großen Modehäusern, die sich die Regale füllen und eine garantierte, kostenfreie Rücknahme von locker 30 Prozent am Ende der Saison erzwingen. Diese Art von Wegwerfmode wirft einen immer längeren Schatten auf die Bilanzen.
Selbst die verkaufte Mode landet oft recht bald auf der Halde oder in der Müllverbrennung. So manches Kleidungsstück gerät eben nach zwei Runden in der Waschmaschine aus der Form. Oder es verstaubt als Fehlgriff samt Preisschild in irgendeinem Schrank. Nur ein verschwindend geringer Anteil findet seinen Weg in die Wiederverwertung. Das meiste landet auf der Mülldeponie. Und das gemeine Polyester-Shirt verrottet so schnell nicht. Viele der heute verwendeten Fasern brauchen zum Auseinanderfallen so lange wie die vielzitierten Plastiktüten und -flaschen. Jahrzehnte. Oder Jahrhunderte. Und das heißt: Nachdem die Müllabfuhr abdampft, sind die Kleider mitnichten weg. Der Müllberg wächst.
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