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Seniorenrat klagt über Wahrnehmungsmangel durch Medien

Arbeit und Erfolge des Gremiums bleiben der Öffentlichkeit oft verborgen

Düsseldorf | 29.05.2018 | pri. Der Seniorenrat der Landeshauptstadt Düsseldorf (SR) ist das Sprachrohr der älteren Generation und seit 1978 (bis 2015 Seniorenbeirat) als selbständiges und unabhängiges Gremium an der Planung und Verwirklichung von Angeboten für die ältere Generation in den kommunalen Gremien, Institutionen und der Verwaltung beteiligt und hat schon so manches auf dem Weg gebracht.  

Themen wie Altersarmut, Pflege und Gesundheit würden in Düsseldorf eher eine Randerscheinung bleiben, wenn nicht der Seniorenrat sie auch auf die Tagesordnungen der Fraktionen und des Stadtrates gebracht hätte. Leider scheinen sich die Medien nicht so richtig für die Arbeit des Seniorenrates zu interessieren - was man regelmäßig daran erkennen kann, dass die Pressetische im Sitzungssaal des SR zu den jeweiligen Sitzungen leer bleiben.

 Darüber ärgern sich nicht nur die Mitglieder des Seniorenrates, sondern auch immer wieder die zahlreichen Zuschauer und Experten, die regelmäßig zu wichtigen Themen des Seniorenrates Stellung beziehen.

 „Wie kann es sein, dass sich die Medien – wenn überhaupt – nur sehr selten auf unseren Sitzungen blicken lassen und über unsere Arbeit und Erfolge berichten? Der Seniorenrat ist schon lange nicht mehr nur noch ein „Sprachrohr“ für die Senioren, sondern mittlerweile ein sehr ernstzunehmender "Rat", der auch deren Anliegen, Wünsche und Kritiken in die politischen Gremien bringt und vor allem Lösungen einfordert“, so der Vorsitzende des Seniorenbeirates Gregor Jungbluth und seine Stellvertreterin Ulrike Schneider.

Die Mitglieder des Seniorenrates sitzen in der Pflegekonferenz, im Beirat für Menschen mit Behinderungen oder im Kriminalpräventiven Rat der Stadt Düsseldorf. Sie mischen bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes ein und betreiben Runde Tische, die sich z. B. mit Bildung, Kultur, Sicherheit und Verkehr oder Wohnen im Alter befassen. Darüber hinaus organisiert der SR jedes Jahr die Auftaktveranstaltung für den Kulturherbst, in dessen Rahmen jährlich das neue Kulturherbst-Programm vorgestellt wird, das der Seniorenrat im Arbeitskreis Bildung, Kultur und Freizeit mit organisiert und herausgibt. 

 „In den letzten Jahren haben wir zur Verbesserung der Lage vieler von etwa 160.000 Senioren auf dem Weg gebracht. „Ergebnisse, die zuvor von allen ehrenamtlichen Seniorenvertreter/innen an unseren runden Tischen und in den Gremien beraten, geplant und bis zu den jeweiligen Ratsbeschlüssen zu den Verwirklichungen begleitet wurden. So hat sich das wichtige Gremium bisher nicht nur „bezahlt gemacht", er hat auch eine unbedingte Daseinsberechtigung in einer demographisch wandelnden Gesellschaft“, ist sich der Vorsitzende des Seniorenrates, Gregor Jungbluth sicher.

Im Seniorenrat der Landeshauptstadt Düsseldorf sitzen aktuell 15 Vertreter/innen aus Politik und den sozialen Einrichtungen und 20 gewählte Mitglieder, die sich auf die zehn Stadtbezirke in Düsseldorf verteilen. „Sie alle sorgen mit dafür, dass sich die Lebensbedingungen der Seniorinnen und Senioren seit Jahren stetig verbessert haben. Das sollte doch hier und dort eine Berichterstattung durch eine der vielen in Düsseldorf vertretenen Medien wert sein“, so Jungbluth.

Die stellvertretende Vorsitzende des Seniorenrates, Ulrike Schneider verwies in diesem Zusammenhang auf die maßgebliche Beteiligung des Seniorenrates, die zur Einführung und Fortbestand des „Friedhofsmobils“ - ein Fahrdienst für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen - auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof. Zwar wurde darüber auch medial berichtet, jedoch blieb der Initiator (Seniorenrat) eher ein schmückendes Beiwerk in den jeweiligen Berichterstattungen.

Hier würden wir uns wünschen, dass sich die Presse auch mehr für die Themen in unseren Sitzungen interessierte und darüber berichteten. Das sind die Themen, die unseren Seniorinnen und Senioren unter ihren Nägeln brennen - dafür würden sie auch gerne eine Zeitung kaufen“, so Schneider.

 

Information:

 

Der demographische Wandel macht es erforderlich, dass die Interessen der älteren Menschen verstärkt wahrgenommen werden müssen. Dafür ist es wichtig, sie aktiv an den kommunalen Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Möglich wurde dies durch den 1978 gegründeten Seniorenrat der Landeshauptstadt Düsseldorf als Sprachrohr der älteren Generation, der sich fortan - selbständig und unabhängig von politischen Parteien - konstruktiv an der Planung und Verwirklichung von Angeboten für Ältere in den kommunalen Gremien und der Verwaltung beteiligt.

Der Seniorenrat gibt Empfehlungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Seniorinnen und Senioren, wirkt bei der Planung und Verwirklichung von Angeboten und Hilfen für ältere Menschen mit und arbeitet u. a. in den kommunalen Gremien (Rat, Ausschüsse und Bezirksvertretungen) mit.

Seniorenrelevante Themen werden in weiteren Gremien, wie in Arbeitskreisen der Verwaltung und an „Runden Tischen“ aufgegriffen, erarbeitet und zur Abstimmung in den Rat gebracht. Der ehrenamtlich, überkonfessionell und überparteilich tätige SR ist Ansprechpartner in den einzelnen Stadtbezirken. Er verfolgt keine eigenen wirtschaftlichen Ziele.

Im Herbst 2015 wurde die Geschäftsordnung des Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf dahingehend geändert, dass der Senioren(bei)rat hinsichtlich der Rechte und Pflichten eines „Rates“ wie z. B. des Jugendrates gleichgestellt ist. Fortan haben die Mitglieder ein Rederecht in den Ausschüssen und als beratende Mitglieder in den Bezirksvertretungssitzungen.

Mehr Informationen zum Seniorenrat: https://www.duesseldorf.de/seniorenrat.html

Öffentliche Sitzungen des Seniorenrates

Der Seniorenrat tagt in der Regel sechsmal im Jahr im Düsseldorfer Rathaus und beschäftigt sich mit Themen rund um das Leben im Alter. In den Sitzungen werden Fachvorträge gehört und Anfragen wie auch Anträge gestellt. Kommen Sie doch mal in unsere öffentliche Sitzung. Wir würden uns freuen! Übrigens wird in jeder Sitzung auch eine Bürgerfragestunde angeboten. Zu den Sitzungsterminen und Unterlagen: https://www.duesseldorf.de/seniorenrat/sitzungen.html 


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