Paula Lochte

Journalistin | Radio, Print & Podcasts, München

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Nicht morgen, nicht gleich, jetzt! – Warum wir Dinge aufschieben

Ich fange an. Gleich. Ich muss nur noch eben einen Joghurt aus der Küche holen, dann setze ich mich an den Schreibtisch. Jetzt stört der schmutzige Löffel. Kurz abwaschen und Müll rausbringen, aber danach geht es los. Staubsaugen ist auch mal wieder nötig. An einem sauberen Arbeitsplatz denkt es sich ja gleich viel klarer. Das war anstrengend. Na gut, kleine Netflix-Belohnung - aber nur eine Folge! Es ist auch schon so spät. Dafür mache ich morgen mehr.

Es ist ein Verhalten, das fast jeder kennt. Nie ist die Wohnung sauberer als vor einer Deadline. Das Aufschieben von Aufgaben, indem man Dinge erledigt, die eigentlich weniger oder überhaupt nicht drängen, hat einen Namen: Prokrastination. Und wer bisher immer mühselig eine Ausrede dafür gesucht hat, dass er wieder etwas nicht erledigt hat, dem bietet die Wissenschaft nun eine geradezu perfekte: Unsere Gene sind daran schuld.


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