Bei BILD Live diskutierten Dietmar Schilff, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), und Georg Wurth, Chef des Deutschen Hanfverbands, über eine mögliche Legalisierung.
Kommt jetzt die Kiffer-Koalition? Für GdP-Vize Schilff ist klar: Die Kiffer-Koalition sollte nicht kommen! Schilff argumentierte mit gesundheitlichen Risiken und dem Einfluss von Cannabis auf die Kriminalität: Fachleute wie der Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. Rainer Thomasius würden vor den Folgen von jahrelangem Cannabis-Gebrauch warnen.Zudem sei es die Frage, „ob wir neben den Drogen, die wir haben, Alkohol, Nikotin und anderen, auch noch eine weitere Droge freigeben, die auch Einfluss hat auf die Kriminalität und Einfluss hat auf den Straßenverkehr".
► Schilffs Chef, der Bundesvorsitzende der GdP Oliver Malchow, warnte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung" noch deutlicher vor der Kiffer-Ampel: Es mache keinen Sinn, neben dem legalen, aber gefährlichen Alkohol die Tür für eine weitere „gefährliche und oft verharmloste" Droge zu öffnen. „Es muss endlich Schluss damit sein, den Joint schönzureden."
Hanfverband-Chef Wurth hielt am Donnerstag bei BILD Live dagegen: Zwar gebe es Risiken beim Cannabis-Konsum, diese seien im Vergleich zu Alkohol aber geringer. „Alkohol und Tabak zusammen fordern über 100 000 Todesopfer pro Jahr. Cannabis: null Tote!"
Dabei denke niemand darüber nach, Alkohol zu verbieten. Für Wurth ist die Sache klar: „Für mich klingt das nach Doppelmoral." Stimmen Sie hier ab! App-User kommen hier zur Umfrage.Auch Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Justus Haucap vom Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE) ist für die Legalisierung. Sein Argument: die Kriminalitätsbekämpfung.
Haucap zu BILD: „Die Erfahrungen aus den USA zeigen: Wenn man die Legalisierung gut macht, trocknet der Schwarzmarkt aus. Das sehen wir ja schon beim Alkohol. Die allermeisten kaufen ihn legal in Spirituosengeschäften oder im Supermarkt, auch wenn es Leute gibt, die illegal Schnaps brennen."Wenn die Steuer auf Cannabis nicht zu hoch und es nicht nur in wenigen Geschäften verfügbar sei, breche der Schwarzmarkt zusammen, so Haucap. „Wer kauft schon gern beim illegalen Dealer, wenn man das legal im Laden kaufen kann?"