Was wir nicht schon alles waren! Eine vormoderne Gesellschaft, eine Klassengesellschaft, eine Industriegesellschaft, eine postindustrielle Gesellschaft, die zuerst spät-, dann plötzlich auch postmodern war, bevor sie schlimmerweise flüchtig und regressiv, ganz sicher aber eine beschleunigte wurde. Alsbald werden wir vielleicht eine digitale Gesellschaft sein oder eine der Singularitäten, wenn nicht die Corona-Gesellschaft oder gar die im Ukraine-Krieg wieder postpostheroisch gewordene Gesellschaft dazwischenfunkt. Sich über dieses Potpourri soziologischer Zeitdiagnosen lustig zu machen, ist leicht. Sehr viel schwerer ist es aber, zu bestimmen, wo sie eigentlich ihre Überzeugungskraft hernehmen. Der Hamburger Soziologe Wolfgang Knöbl hat nun einen Beantwortungsversuch gewagt, der einer Kritik soziologischer Vernunft gleichkommt.
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Oliver Weber
Student / Autor, Regensburg
Rezension