Oliver Weber

Student / Autor, Regensburg

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Artikel

COVID-19: Sind wir zur Soli­da­rität fähig?

Leere Straßen, Menschen in Seuchen­schutz­an­zügen, Land­karten, die immer größere rote Kreise zeigen - die Bilder, die derzeit die Bericht­erstat­tung aus China und Italien prägen, können Angst einjagen. Der neuar­tige Corona-Virus SARS-CoV-2 und die von ihm ausge­löste Lungen­krank­heit COVID-19 provo­zieren in uns Vorstel­lungen, die an Filme wie Outbreak oder Conta­gion erin­nern: Eine sich rasend ausbrei­tende Infek­tion, die Millionen Menschen­leben gefährdet und die Zivi­li­sa­tion an den Rand des Abgrunds führt. Fiktionen prägen unsere Wirk­lich­keits­er­fah­rung. Der Lite­ra­tur­wis­sen­schaftler Johannes Franzen hat aus diesem Grund zurecht darauf hinge­wiesen, dass es wichtig ist, die Art und Weise zu hinter­fragen, „wie wir uns fürchten". Auf dem Spiel steht nämlich unser realer Umgang mit einer viralen Bedro­hung. Fiktionen erwei­tern unsere Imagi­na­ti­ons­ver­mögen, lassen uns übli­cher­weise Unbe­dachtes bedenken, doch sie können sich auch wie ein Schleier über unsere Erfah­rungs­welt legen und ganz eigene Gefahren produ­zieren.

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