Wenn sich das Fernsehen selbst ehrt, zeigt man das am besten im Internet. Nachdem der deutsche Fernsehpreis zwei Jahre lang ohne Live-Übertragung auskommen musste, kehrte er am Donnerstagabend auf die Bildschirme zurück - allerdings nur auf die digitalen. Denn der WDR zeigte die Preisverleihung in einem auf seiner Website gut versteckten Livestream. Lediglich der öffentlich-rechtliche Spartensender „One" ließ sich überreden, mit guten zwei Stunden Verzögerung eine Aufzeichnung zu senden. Die Wahl des Verbreitungswegs war allerdings weniger als Annäherung an die immer größer werdenden Online-Konkurrenten Netflix und Amazon Prime zu verstehen, als dem Umstand geschuldet, dass der Preis seit den Streitigkeiten der letzten Jahre um seine Ausstrahlungskraft ringt.