"Eigentlich hatte ich nur eine kleine Idee gehabt", sagt Vanessa. "Und daraus wurde dann etwas richtig Großes. Da bin ich auch stolz drauf."

Im Frühjahr vor zwei Jahren kam der heute 11-Jährigen die eigentlich gar nicht so kleine Idee – beim Anblick der vielen gelben Abfallsäcke voller Plastik in ihrem Dorf Riegsee in Bayern. Als Vanessa und ihre Mutter auf einer Fahrradtour gerade darüber gesprochen hatten, wie schön die Gegend ist, in der sie leben und die Straßen dann von den Beuteln gesäumt waren.

Aus dem Ärgern über die Müll-Menge erwuchs ein Plan.

Gemeinsam mit anderen Kindern aus dem Ort zog die Schülerin von Haus zu Haus und bat die Anwohner, die Säcke schon einen Tag, bevor die Müllabfuhr kam, an den Straßenrand zu stellen.

Drei Bauern halfen mit Traktoren und Anhängern beim Transport und gemeinsam wurden alle Säcke eingesammelt und zu einem riesigen Berg vor dem Gemeindehaus aufgetürmt. Auf diese Weise wurde allen deutlich sichtbar, welche Menge an Verpackungs-Müll das kleine Dorf produziert. Die Aktion hatte eine sofort spürbare Wirkung: Schon einen Monat später war der Abfall-Berg bei einer Wiederholung der Aktion sehr viel kleiner.

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Text: Nora Koldehoff, gruppe & spiel 1/2020: Spiele aus dem Ärmel