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Gründerin Tijen Onaran: 3 Dinge, die wir von ihr lernen können

Tijen Onaran setzt sich für Empowerment und Sichtbarkeit von Frauen in der IT-Branche ein und zählt damit auf LinkedIn zu den Top-Influencerinnen. Was wir uns von ihr abschauen möchten.

Tijen Onaran ist Moderatorin, Speakerin und Gründerin. Vor allem aber ist die 36-Jährige Feministin. Denn mit ihrem Unternehmen „Global Digital Women" setzt sich die Berlinerin mit türkischen Wurzeln für Empowerment und Sichtbarkeit von Frauen in der IT-Branche ein. Und: Sie berät Unternehmen in Diversitätsfragen.

Das alles ziemlich erfolgreich: Vom Handelsblatt wurde Tijen Onaran 2021 unter die Top 100 Frauen, die Deutschland bewegen gewählt. Auch auf der Business-Plattform LinkedIn zählt sie mittlerweile zu den Top-Influencerinnen. Obwohl - oder vielleicht auch gerade -, weil die Gründerin dort mit ihren feministischen Beiträge immer wieder ordentlich aufmischt.

So diskutiert sie sexistische oder untergriffige Kommentare von Männern und Branchenkollegen auch gerne mal öffentlich mit ihrer Community. Zum Beispiel, wenn irgendein Hans Jürgen der Meinung war, roter Lippenstift - Tijen Onarans Signature Look - sei für eine Businessfrau unpassend.

(c) Peter Rigaud

"Für 2021 habe ich einen extrem verrückten Vorschlag: Lassen wir doch Frauen (und übrigens auch Männer) so sein wie sie sein wollen - ob mit Lippenstift oder ohne, ob mit Turnschuhen oder High-Heels, ob bunt oder dunkel. Lippenstift lässt das Hirn nicht schrumpfen, ich habe es ein paar Jahre getestet und weiß Positives zu berichten" kontert die erfolgreiche Unternehmerin in einem LinkedIn-Beitrag.

Wir finden so viel Einsatz und Empowerment großartig und haben überlegt, was wir von der Unternehmerin noch so alles lernen können.

3 Dinge, die wir uns von Tijen Onaran abschauen wollen 1. Positioniere dich mit Themen, die dich wirklich interessieren

Tijen Onaran hat sich klar für Themen positioniert, die ihr wichtig sind: Kein Wunder, schließlich ist die Gründerin und Autorin auch eine Expertin in Sachen Personal Branding. In ihrem Buch "Nur wer sichtbar ist, findet auch statt" (Goldmann Verlag) schreibt Onaran: "Ohne Personal Branding wäre ich heute nicht da, wo ich bin." Und das ist schon ziemlich weit oben auf dem Erfolgsbarometer. Ihre Conclusio: "„Deine Botschaft, deine Themen und dein Markenkern sollten immer klar erkennbar sein - ganz gleich, ob online oder offline.""

(c) Urban Zintel

Zu wissen, was man kann, bringt einen nicht nur in der Karriere weiter - es ist auch im Alltag unglaublich empowernd. "Denn erst, wenn wir auf uns selbst vertrauen, uns auf unser Bewusstsein, unsere Stärken, unser Können verlassen, wird unser Tritt sicher. Der Blick geht auf und es eröffnen sich uns neue Wege und Möglichkeiten", schreibt Tijen Onaran in ihrem LinkedIn-Newsletter"Diversity Notes". Sie hat sich rund um ihre Lieblingsthemen mit "Global Digital Women" gleich ein ganzes Unternehmen aufgebaut.

Was wir von Tijen Onaran dabei noch lernen können? Zu sich selbst zu stehen - und sich von alten weißen Männern nicht unterbuttern lassen. Schon gar nicht, was so Banales wie Outfits oder Lippenstift betrifft. Authentizität is key!

2. Solidarisiere dich mit anderen Frauen

In ihren Rolemodel-Talks gibt Tijen Onaran Frauen in der IT-Branche eine Bühne und trägt damit zu mehr Sichtbarkeit bei. Warum das wichtig ist? Weil so auch jene Expertinnen zu Wort kommen, die bei Panels oft nicht eingeladen werden - einfach nur, weil sie weiblich sind (und die meisten Führungskräfte leider nach wie vor männlich).

Zudem können sich Gleichgesinnte und Interessierte vernetzen, Erfahrungswerte austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Neue Perspektiven und Möglichkeiten ergeben sich nämlich oft erst, wenn wir mit anderen ins Gespräch kommen. Frei nach einem von Tijen Onarans Lieblingszitaten: "If you can see it, you can be it".

Also: Vernetze dich, wenn du kannst! Es gibt zahlreiche tolle Frauennetzwerke und Interessensgruppen, die regelmäßig zu Treffen einladen.

(c) Urban Zintel

3. Erhebe deine Stimme für Gleichberechtigung

"Ich bin der festen Überzeugung, dass es keine 'Bonus-Argumente' braucht, wenn es um Vielfalt in Teams, Vorständen oder Aufsichtsräten geht. Denn dadurch entsteht der Eindruck, dass es für gleichberechtigte Teilhabe immer noch eine gute Begründung braucht - als müssten Frauen einen nachweisbaren Mehrwert bringen, um Teil des Ganzen sein zu dürfen", schreibt Tijen Onaran in einem ihrer Beiträge auf LinkedIn.

Diese Meinung würden vermutlich die meisten Frauen sofort unterschreiben. Dennoch nehmen viele veraltete, patriarchale Strukturen einfach so hin. Schluss damit! Erst, wenn wir uns öffentlich für Gleichstellung positionieren, können wir damit an festgefahrenen Strukturen rütteln - und diese als Community auf lange Sicht ändern.

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