Pieter van der Does wird oft mit Steve Jobs verglichen. Gerade hat sein Start-up Adyen einen milliardenschweren Börsengang hingelegt. Das allein reicht ihm aber nicht.
"Die wichtigsten Lektionen im Leben lernt man nicht in der Arbeit. Pieter van der Does hat sie beim Klettern gelernt: "Weiche nie von einer gut geplanten Route ab, nur weil plötzlich eine Abkürzung auftaucht", sagt der Niederländer. Denn oft entpuppe sich der vermeintlich kürzere Weg als gefährliche und anstrengende Route durch einen überhängenden Felsen, den man unterschätzt hat. Diese Lektion hat er auch auf sein Unternehmen übertragen: Immer das große Ziel vor Augen haben und sich nicht durch vermeintlich leicht zu realisierende Gewinne ablenken, die abseits des Plans liegen.
Es sind diese Entschlossenheit im Blick, dazu der fast kahle Kopf, die hagere Gestalt - und nicht zuletzt sein Erfolg -, die dazu führen, dass van der Does immer wieder mit Apple-Gründer Steve Jobs verglichen wird. Natürlich wehrt er ab: Er sei bei Weitem kein solcher Visionär wie Jobs, er werfe aber auch keine Telefone in Wassergläser, um Macht zu demonstrieren, erklärt er in seinem Englisch mit sanften sch-Lauten. Und außerdem, fügt er schnell an, sei es keineswegs so, dass sein Unternehmen Adyen um ihn als Person kreise. Wenn er wie an diesem Tag im Berliner Büro zu Gast ist, setzt er sich einfach an einen freien Platz an einen der großen Tische und klappt seinen Laptop auf."
Zusammen mit Andrea Rexer. Erschienen in der Süddeutschen Zeitung.