Nikolaus Fecht

Fachjournalist, PR-Texter, Moderator, Gelsenkirchen

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BMW minimiert Staubemissionen beim CFK-Fräsen

Paradebeispiel BMW: So fräst man CFK-Bauteile, ohne Mitarbeiter zu gefährden

CFK-Bearbeitung BMW minimiert beim CFK-Fräsen Staubemissionen

HG Grimme SysTech überzeugte die BMW AG beim CFK-Fräsen nicht nur mit Anlagenperformance und -qualität. Der Maschinenbauer senkt zudem auch die Staubemissionen auf ein Minimum.

Einsatz und Verarbeitung von carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) haben in der Automobilbranche in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen: Der Einsatz von hochwertigen Leichtbau-Werkstoffen, insbesondere von CFK, spielte auch bei der Entwicklung eines BMW-Modells eine signifikante Rolle. Der Maschinenbauer HG Grimme SysTech aus Wiedergeltingen (Allgäu) gewann eine Ausschreibung der BMW AG für Anlagen zum Fräsen von CFK-Rahmenteilen. Nach einem Jahr intensiver Entwicklung ging die erste Maschine vom Typ G-DT-F(33-18)SB-2Z im BMW Group Werk in Landshut in Betrieb.

Das Werk Landshut bearbeitet auf der Anlage komplette Seitenrahmen eines Fahrzeugs: Da sie sich im Sichtbereich befinden, sind die Anforderungen an die Fräsqualität hoch. Für kurze Fertigungszyklen sorgen zwei Bearbeitungsköpfe, die simultan an einem Bauteil arbeiten können. Um unnötigen Stillstand durch unproduktive Nebenzeiten zu vermeiden und um die Flexibilität zu erhöhen, kommen je Achsgruppe ein Wechsler für 26 Werkzeuge, ein zusätzlicher Vierfach-Winkelkopfmagazin mit kundenspezifischer Werkzeugverwaltung und mehrere Schwesterwerkzeuge zum Einsatz.

Gezielt ging es bei der Lösung um den enormen Staub, der bei faserverstärkten Kunststoffen wie CFK bei der spanenden Bearbeitung entsteht.

Bei der Entwicklung der Anlage hatten wir zusammen mit dem Projektteam der BMW Group vor allem die beim Fräsen entstehende Feinstaubentwicklung stets im Visier. Ziel war es, sehr sauberes CFK-Fräsen zu gewährleisten.

Bernd Settele, Projektleiter bei HG Grimme SysTech

Dafür sorgt eine neu entwickelte leistungsstarke Anlage zum Absaugen des Feinstaubs von mehreren Seiten. 15 Schieber arbeiten hier mit hoher Effizienz, indem sie sich beim Absaugen auf die unmittelbare Umgebung des Fräsvorgangs konzentrieren. Die zusätzliche Mitteldruckanlage filtert außerdem den Schwebstaub im Maschinenraum. Nach dem Fräsen wird auch der Einlegebereich des Werkers erneut abgeblasen und abgesaugt. Auf diese Weise sorgen die Allgäuer dafür, dass auch der Feinstaub zuverlässig aus der Luft gefiltert wird, bevor ein Mitarbeiter mit dem Bauteil in Kontakt kommt.

Besonderes Augenmerk wurde auf eine weitreichende Anbindung an das BMW Group IT-System und den Zugriff auf typische Industrie- 4.0-Applikationen gelegt.


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