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Multitalent Niacinamide: Was das Vitamin-B3-Derivat alles kann

Dieser Wirkstoff soll der heilige Gral in Sachen Hautpflege sein. Der Grund: Weil er vielseitig einsetzbar und allgemein sehr gut verträglich ist. Die Rede ist von Niacinamid. Was das Beauty-Multitalent alles kann und warum alle so verrückt danach sind, verraten wir im Artikel.

Retinol (Vitamin A), Vitamin C, Hyaluronsäure – die Liste der „It“-Wirkstoffe in Sachen Hautpflege-Routine ist lang. Sehr lang. Gefühlt kommt alle paar Jahre ein neuer Alleskönner daher. Da fällt es einem schon mal schwer, den Durchblick zu behalten. Aktuell in aller Munde und definitiv gekommen um zu bleiben ist der Wirkstoff Niacinamid. Skinfluencer Leon von xskincare etwa bezeichnete den Inhaltsstoff in einem Post auf Instagram unlängst als seinen Favoriten in Sachen Hautpflege. Wir haben uns deshalb den Alleskönner-Wirkstoff mal näher angesehen.


Was ist Niacinamid?

Niacinamid ist ein wasserlösliches Vitamin-B3-Derivat. Dies bedeutet, es handelt sich nicht um reines Vitamin B3, sondern genau genommen um eine Form davon mit einer anderen chemischen Strukturformel. Niacin wird auch in der Leber produziert, allerdings in zu geringen Mengen, um den täglichen Bedarf zu decken. Auch über die Nahrung kann man den Wirkstoff zu sich nehmen – er ist etwa in Fisch, magerem Fleisch, Erdnüssen und Pilzen enthalten. In puncto Hautpflege kann Niacinamid seine volle Wirkung am besten wässrigen Formulierungen wie etwa in Gesichtswasser, Gels oder Seren entfalten. Eines noch vorweg: Vitamin-B3 ist an und für sich kein neuer Wirkstoff, doch jüngste Forschungsergebnisse beweisen immer wieder, dass er einer der aufregendsten Inhaltsstoffe für die Hautpflege ist. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass sich Niacinamid für alle Hauttypen eignet und generell als sehr gut verträglich gilt.


Wie profitiert die Haut von Niacinamid?

Niacinamid verdankt seinen Ruf des Alleskönners seinen vielen erwiesenen, positiven Eigenschaften auf unsere Haut. So ist es einerseits ein starkes Antioxidans, welches die Haut dabei unterstützt, sich gegen freie Radikale, die wiederum frühzeitige Hautalterung und Zellschäden verursachen, zu wehren. Doch damit nicht genug: Denn Niacinamid regt die Produktion von Kollagen im Körper an und sorgt somit für ein elastisches und pralles Hautbild. Zudem verringert es die Faltenbildung. Auch die hauteigene Ceramidproduktion wird angekurbelt, was wiederum die Haut vor dem Austrocknen schützt und die Regeneration fördert. Doch damit nicht genug: Niacinamide wirkt auch entzündungshemmend und verringert die Talgproduktion.

Unser Fazit: Niacinamid ist deshalb so beliebt, weil der Wirkstoff einfach extrem viele Benefits mit sich bringt. Aufgrund seiner guten Verträglichkeit ist er auch sehr vielseitig einsetzbar und für nahezu jeden Hauttyp geeignet. Wer etwa ein öliger Hauttyp ist und mit vergrößerten Poren zu kämpfen hat, wird mit Niacinamid seine Freude haben, da der Wirkstoff hilft, die Produktion von Hautfett zu regulieren und somit die Poren zu verfeinern. Sogar bei Hautkrankheiten wie Akne, Rosazea oder Überpflegung kann Niacinamid auf vielfältige Weise unterstützen und zu einem sichtlich schöneren Hautbild beitragen.


Wie wendet man den Wirkstoff richtig an?

Ähnlich wie Retinol oder Vitamin C findet man auch Niacinamid in verschiedenen Pflegeprodukten. Häufig kommt der Wirkstoff etwa in Gesichtscremes, Waschgels und Cremes vor. Für den Extra-Boost gibt es Niacinamid auch bei vielen Marken bereits in Form eines Serums. Dieses kann aufgrund seiner leichten Textur besonders schnell in die Haut einziehen. So können ganz spezielle Bedürfnisse der Haut gezielt getriggert werden, egal ob erste Fältchen bekämpft werden sollen oder der natürliche Glow der Haut gesteigert werden soll.


Wichtig ist bei der Auswahl eines Pflegeprodukts, auf die jeweilige Niacinamid-Konzentration des Produkts zu achten. Eine zu hohe Konzentration kann vorübergehend zu unerwünschten Hautrötungen führen, da das Vitamin die Blutgefäße kurzzeitig erweitert. Einsteiger setzen am besten auf eine Konzentration von 1-5%, während reifere Hauttypen und Niacinamid-Erfahrene eher auf Seren mit bis zu 10% Niacinamid-Gehalt zurückgreifen können.


Generell kann Niacinamid zu jeder Tageszeit verwendet werden. Je nach Formulierung ein- bis zweimal täglich. Auch die Kombination mit anderen Produkten ist in der Regel kein Problem. Aufpassen sollte man nur bei der Verwendung von Niacinamid in Kombination mit Vitamin C. Potenziell problematisch ist hier der saure pH-Wert des Vitamin Cs. Denn Niacinamid kann sich im sauren Milieu zu Nikotinsäure umwandeln, welches bei besonders empfindlicher Haut vorübergehend zu Rötungen führen kann. Unsere Empfehlung daher: Einfach 15-30 Minuten warten, bis man das nächste Produkt benutzt. Somit bekommt die Haut ein wenig Zeit, dass sich der normale pH-Wert wieder einpendeln kann.



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