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Trapp: „Haben die Qualität, um unter die ersten Sechs zu kommen"

Ist von der Qualität der Mannschaft überzeugt: Eintracht Frankfurt Keeper Kevin Trapp. Foto: dpa

BRADENTON/FLORIDA - Elf Stunden Flug nach Florida ins Trainingslager, ein Jetlag und nur eine kurze Pause zwischen dem letzten Hinrundenspiel und dem Trainingsauftakt im neuen Jahr: Die Spieler der Frankfurter Eintracht hätten allen Grund, um dieser Tage mal nicht ganz so gut drauf zu sein. Doch dem ist ganz und gar nicht so. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter startete am Wochenende bestens gelaunt und voller Elan in das sechstägige Trainingscamp in Bradenton an der Westküste Floridas. Ein kleiner, lieb gemeinter Schubser von Luka Jovic an Mijat Gacinovic hier, herzhaftes Lachen von Simon Falette und Sebastien Haller da - das Team hat trotz der intensiven Hinserie ganz offensichtlich nach wie vor große Freude an der gemeinsamen Arbeit.

Und unter den Bedingungen, die die Eintracht in der „IMG Academy" in Bradenton an der Westküste Floridas vorfindet, macht es gleich doppelt so viel Spaß, sich für die Rückrunde fit zu machen. Theoretisch könnte die Mannschaft 18 top gepflegte Fußballfelder für ihre Trainingseinheiten nutzen. Auf dem Gelände der Sportschule, die 1978 vom ehemaligen US-Tennisstar Nick Bollettieri gegründet wurde und Legenden wie Andre Agassi und Boris Becker hervorgebracht hat, gibt es Anlagen für insgesamt neun Sportarten. Die Akademie zählt damit zu einer der größten ihrer Art in den Vereinigten Staaten.


"Wir wollen in die Europa League"


Und auch die Eintracht will die Zeit hier nutzen, um in der anstehenden Rückrunde große Dinge zu vollbringen. „Wenn du so eine gute Hinrunde gespielt hast, darfst du selbstbewusst sein und sagen, dass wir wieder in die Europa League kommen wollen", bringt SGE-Keeper Kevin Trapp das größte Ziel für die nächsten fünf Monate auf den Punkt. Und der 28-Jährige weiß auch ganz genau, wie dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden soll: „Wenn wir das machen, was wir können - dieses viele Laufen, dieses Kämpfen, gepaart mit der fußballerischen Qualität, die wir haben: Dann wird es schwer sein, uns zu schlagen. Wir wissen, dass wir jetzt eine Rückrunde vor uns haben, die richtig gut und erfolgreich werden kann."


Damit dieser Tatendrang ab dem 19. Januar dann auch wieder in Zählbares umgesetzt werden kann, muss Trainer Hütter bei der Trainingssteuerung während der Wintervorbereitung Fingerspitzengefühl an den Tag legen. Die Akkus waren zuletzt bei allen ziemlich leer und gegen Ende des letzten Jahres häuften sich aufgrund der intensiven Spielweise des Teams und wegen des pickepackevollen Spielplans die (Muskel-)Verletzungen. „Es ist wichtig, dass wir jetzt den Grundstein fürs nächste halbe Jahr legen. In der Hinrunde hat man gesehen, wie fit wir waren, weil wir über die Schmerzgrenze hinausgehen konnten. Das ist wichtig, wenn man so viele Spiele hat. Wir müssen mental und körperlich wieder so fit werden, um das auch künftig abrufen zu können", erklärt Trapp.


Kapitän Abraham wieder dabei


Pünktlich zum Trainingslager lichtete sich das Lazarett langsam etwas. Kapitän David Abraham konnte bei den ersten Einheiten in Florida einen großen Teil des Mannschaftstrainings wieder mitmachen. Mijat Gacinovic und Allan Souza drehten ihre Runden um den Trainingsplatz. Wenn alles gut geht, können sie in den nächsten Tagen langsam ans Team herangeführt werden. Die Langzeitverletzten Timothy Chandler und Lukas Torro trainieren derzeit noch individuell im Kraftraum.


Mittendrin mischt hingegen Rückkehrer Sebastian Rode mit. Der Mittelfeldspieler scheint sich schnell in der Mannschaft akklimatisiert zu haben. Trapp kann auch nur Positives über ihn sagen: „Er ist ein guter Transfer. Er muss sich in Frankfurt an nichts gewöhnen. Er kennt die Stadt, das Stadion und die Fans. Von seiner Qualität sind wir alle überzeugt", so der Keeper.

Überzeugt ist Trapp auch davon, dass die Eintracht in der Rückrunde keinen Leistungsabfall - wie in den vergangenen beiden Jahren - zu befürchten hat. Trainer Hütter hatte diesbezüglich vor einigen Wochen schon signalisiert, dass seine Mannschaften in der Regel in der zweiten Saisonhälfte eher nochmal besser würden. „Ich vertraue da auf den Coach", sagt Trapp, der aber natürlich auch voll und ganz von seinem Team überzeugt ist. „Wir haben definitiv die Qualität, um unter die ersten Sechs zu kommen. Wir müssen ehrgeizig sein, daran glauben und direkt die ersten Spiele erfolgreich gestalten. Es wäre schön, wenn wir am Ende der Saison behaupten können, dass wir eine richtig geile und erfolgreiche Saison gespielt haben."

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