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Der bestellte Verlierer - Die Geschichte der Journeyman

Bruce Willis sitzt in einem leeren Nachtclub. Er spielt den Boxer Butch Coolidge, der sich gerade kaufen lässt. Aus dem Off hört man Gangsterboss Marsellus Wallace reden. „Die Sache ist die, Butch: Im Augenblick hast du Talent. Aber so schmerzlich es auch sein mag, Talent hält nicht ewig. In dieser Branche watest du knietief in einem Sumpf von unrealistischen Wichsern. Traumtänzern, die dachten, ihr Arsch würde reifen wie Wein. Mal unter uns Butch, was glaubst du wie viele Kämpfe du noch überstehen kannst? Zwei? Boxer werden mit dem Alter nicht besser.“

Marsellus Wallace reicht ihm einen Umschlag, aus dem Geldbündel herausragen: „In der Nacht des Kampfes wirst du vielleicht einen leichten Stich spüren. Das ist der Stolz, der dich hier oben ärgert. Scheiß auf den Stolz! Stolz tut nur weh, aber er hilft nie.“ Diese Szene aus dem postmodernen Gangsterepos Pulp Fiction ist vielleicht viel weniger Fiktion, als man denkt. Im tatsächlichen Boxgeschäft braucht man diese Art der kriminellen Energie jedoch nicht, denn es gibt eine Kategorie von Boxern, die zum Verlieren gebucht werden...