Bei einer Fahrt auf einem Segelschiff erwacht die 5000 Jahre alte Seehandelstradition Omans zu neuem Leben. Die sogenannten Dhaus werden in der Hafenstadt Sur noch so wie vor Hunderten von Jahren gebaut.
Said Al Rahbi steht auf dem Bug seiner Dhau. Die "Star of the Sea" gleitet sanft über das Meer und Said schaut zur Küste, die nicht weit entfernt als schroffe, dunkelgraue Felswand aus den grünblauen Wellen ragt. Ab und zu dreht sich der großgewachsene Omaner um und gibt Refat, der im Rückteil des großen Holzbootes hinter dem Steuer sitzt und lenkt, Handzeichen: weiter links, weiter rechts. Der junge, dunkelhäutige Mann mit der schwarzen Schirmmütze, den schwarzen Jeans und dem fliederfarbenen Hemd ist einer von rund 800.000 Gastarbeitern im Land. Wie viele andere kommt er aus Bangladesch. Said Al Rahbi bringt ihm das Navigieren bei. In vier bis sechs Monaten soll er die "Star of the Sea" alleine fahren können. Schon Refats Vater arbeitete für den Kapitän, nun ist sein Sohn an der Reihe.
Artikel erschienen: November 2013
Zum Original