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Gedanken eines Turnbeutelvergessers | 6020 Stadtmagazin Innsbruck

...Um in der Innsbrucker Gore-Tex-Sekte aufgenommen zu werden, muss man hohe Hürden überwinden. Ich stolpere in erster Linie über meine leere Geldtasche. Downhill-Bikes mit Ferrari-Scheibenbremsen, Skischuhe, die aussehen, als hätte sie die NASA entworfen, und eine Sportuhr, mit der man vermutlich seine Nierenwerte messen kann: Innsbrucker Studis verpulvern ihre Bausparverträge, damit sie auf der Nordkette nicht mit Schnee von gestern auflaufen.

 

Besonders die Multifunktionsuhr gilt als Szene-Essential, denn die Strecken müssen auf GPS-Apps wie Strava, diesem Instagram für Trinkrucksackbesitzer, für die Nachwelt konserviert werden. Instagram selbst spült im Minutentakt die tollen Ausflüge von Menschen wie Johannes (Dreadlocks, 27) auf den Bildschirm, der mit seinem umgebauten VW-Bus wieder mal zum Bouldern in die Dolomiten fährt. Mein Strava-Profil hingegen zeigt mir und der ganzen Welt die bittere Wahrheit: 20 Laufkilometer pro Jahr, Innsbruck-Tauglichkeit: mangelhaft....

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